Ol´Rattlesnore is Back Again

Vor langer Zeit hatte er sich über Nacht aus dem Staub gemacht. War einfach nicht mehr da. Und nichts, na sagen wir, fast nichts, hat auf seine nun vergangene Anwesenheit hingewiesen. Ok, es musste mal durchgelüftet werden, Betten überzogen und Kleidung gewaschen werden. Alles Dinge, die man sonst ja auch tut, die aber in der Zeit, als Ol´ Rattlesnore das Sagen hatte, nicht mehr so richtig funktionierten. 

Überhaupt hat fast nichts mehr funktioniert, während der Typ da war. Aufgetaucht aus dem Nichts, sich eingenistet und den ganzen Alltag auf den Kopf gestellt. Alles lief auf Sparflamme, das Essen hat nicht mehr geschmeckt und zu nichts hatte man Lust. Der Typ machte einen hundemüde. Und wollte man schlafen dann machte Ol´Rattlesnore seinem Namen alle Ehre und schepperte, schnarchte und hustete in einem fort. 

Haben wir alle aufgeatmet, als er weg war. Ein paar Tage war die Unsicherheit noch da, die Angst, dass er vielleicht zurück kommt, der alte Knacker und alles wieder an sich reisst. Wir gingen nicht ohne gutgemeinte Ratschläge aus dem Haus „Pass auf Dich auf, sei vorsichtig“, aber nach ein paar Tagen war dann wieder der geliebte Alltag eingekehrt und alles lief seine gewohnten Bahnen.

Das ist jetzt schon einige Zeit her und wir hatten Ol´Rattlesnore fast vergessen, obwohl wir wussten, dass er sich immer wieder in der Nähe herumtreibt. Wir sahen Bekannte, die ausgelaugt und mit tränenden Augen uns entgegen kamen, Bewohner der Nachbardörfer, die tage- und wochenlang nicht aus ihrer Hütte kamen. Und wir wussten: Dort hat sich Ol´Rattlesnore eingenistet. 

Aber bei uns zog er scheinbar vorbei. Es hat ihm wohl nicht so gefallen. Und wir wurden immer sicherer und unvorsichtiger.

Das haben wir jetzt davon. Seit zehn Tagen ist der Typ jetzt wieder hier und drangsaliert uns. Er macht nicht viel, er ist da und grummelt herum, schneuzt laufend seine Nase in Bettlakengrosse Taschentücher, rasselt beim Atmen und schnarcht und hustet Tag und Nacht.
Wir machen ihm den Aufenthalt so ungemütlich wie möglich und hoffen, dass er bald wieder bei Nacht und Nebel verschwindet