Es geht los. Die quäkende Stimme aus den scheppernden Lautsprechern sagt irgendwas. Zwischen undeutlichen Worten höre ich “Eurowings“ und “Wien“. Die ersten Wartenden erheben sich von ihren Sitzflächen, damit sie sicher ganz vorne in der Schlange sind, am längsten im Bus sitzen und dann noch das freundlichste Lächeln der Flugbegleiterinnen erhaschen können, welches bei der Ausschüttung des dritten Busses vor dem kleinen A319 Airbus schon leicht künstlich wirkt.

“…bitten wir, sich noch ein wenig gedulden.“ Der Satz sorgt bei den “Aufgestandenen“ für Konfusionen, da die übereilt verlassenen Sitzplätze im Wartebereich von den “Profis“ okkupiert wurden, die bis jetzt gestanden sind, weil sie natürlich erst fünf Minuten nach angegebenem Boardingbeginn im Wartebereich erschienen sind und somit keine freien Plätze mehr vorgefunden haben.

Influenza auf dem Storyteller
Influenza auf dem Storyteller („Composing: Juckplotz“)

Also für mich war Influenza immer eine Krankheit, die man nicht unbedingt haben muss. Und so hatte ich vor ein paar Jahren echte Probleme, zu verstehen, wenn in meinem Umfeld von „Hey das ist echt ein geiler Influenza – musst mal auf You Tube schauen“ geredet wurde
Der Influenza? Ok, hat die Influenza mal kurz das Geschlecht getauscht. Aber dann müsste er doch Influenzus heissen.

Aber scheinbar hat derdiedas Influenza, derdiedas so geil auf YouTube zu sehen ist, irgendwas mit dem Storyteller angestellt.
Ich kenn Suppenteller, flache Teller, Dessertteller, aber einen Storyteller hab ich leider nicht in meiner Sammlung.
Habe sowieso nur spülmaschinenfestes Geschirr. Und da müsste man doch einen Storyteller auch Influenzafrei bekommen.

Heute Abend mal wieder Maultaschen gemacht. Für Nordlichter: Schwäbische Großravioli. Nur besser. Und vielfältiger. Heute mal mit Gemüsefüllung. Wobei das eigentlich völliger Nonsens ist. Maultaschen sind ja hier im Lande als „Herrgottsbscheißerle“ bekannt.

Kurzer Ausflug in die Historie:
Der Ausdruck „Herrgottsbscheißerle“, kommt nicht von ungefähr. Während der Fastenzeit bis zum Ostersonntag darf traditionell kein Fleisch gegessen werden, und so haben die „Cleverles“, wie man uns Schwaben nicht zu Unrecht nennt, das Fleisch einfach in den Maultaschen „versteckt“.

Deshalb sind Gemüsemaultaschen eigentlich paradox, denn da muss man ja nix verstecken.
Sei´s drum. Also Gemüsemaultaschen in Streifen geschnitten (spätestens jetzt wäre ja auch das Fleisch wieder sichtbar, also auch nicht Schwabenkonform), und angebraten.

Kaum sind die Bundestagswahlen mit ihrem, für mich zwar befürchteten, aber nicht erhofftem Ergebnis zu Ende, schon zeigt die AfD mit Aussagen von Herrn Gauland, wie es in einem demokratisch gewählten Bundestag mit der AfD dann zugehen soll

„Da wir ja nun offensichtlich drittstärkste Partei sind, kann sich diese Bundesregierung (…) warm anziehen. Wir werden sie jagen, wir werden Frau Merkel oder wen auch immer jagen – und wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen.“ Alexander Gauland

Auch in Facebook wurde einmal mehr geschrieben, wie Demokratie für die AfD auszusehen hat.
Der Facebook Eintrag der AfD Salzgitter vom Sonntag, den 24. September 2017 ist zwar gelöscht worden, aber meiner Meinung sollte dieser Post nicht in der Versenkung verschwinden, weil er (wieder einmal) «das wahre Gesicht» dieser – leider demokratisch in den Bundestag gewählten – Partei zeigt.
Ich hoffe, dass wir uns alle der Gefahr bewusst sind, die unserer Demokratie droht, wenn wir nicht weiterhin wachsam sind.

Nachfolgend der Eintrag als wörtliches Zitat, von dem ich mich natürlich in aller Form distanziere

Am Sonntag, den 24.September 2017 ist es soweit. Einmal mehr sind wir Bürger der Bundesrepublik Deutschland aufgefordert, zu wählen.
Den 19. Deutschen Bundestag. Nicht den Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin. Musste hier mal gesagt werden.
Mehr als 40 Parteien stellen sich zur Wahl. Und alle diese Parteien können demokratisch gewählt werden.
Sie haben die Zulassung erhalten, und sie gehören in die Vielfältigkeit unserer Demokratie.
Dass manche von uns die eine oder andere Partei lieber nicht in der Wahlliste sehen möchte, ist verständlich, darf aber nicht dazu führen, dass man Wahlplakate abreisst oder gar die Parteimitglieder, Wahlhelfer etc. „angeht“.
Weder mit Buhrufen, noch mit Trillerpfeifen, noch durch das Werfen irgendwelcher zum Wurfgeschoss umgewidmeter Nahrungsmittel. Und erst gar nicht durch Morddrohungen.

Über vierzig Parteien stellen sich zur Wahl. Und jede hat ein Konzept, ein Wahlprogramm. Wir können am Sonntag die Partei wählen, die unserer Einstellung, unseren Vorstellungen am ehesten entspricht.
Wir können wählen. Demokratisch.
Und das bedeutet, dass am Ende die Parteien in den Bundestag kommen, die von den Bürgern die meisten Stimmen bekommen haben. Ob es einen Ruck gibt, eine Veränderung, das bestimmen die Wähler.

Da sind Kinder und Jugendliche aus Afghanistan geflohen. Das Wort geflohen ist wichtig. Nicht ausgewandert. Oder für ein FSJ mal ein Jahr weggegangen. Oder ein Jahr Australien, NewYork oder was auch immer. Geflohen aus einem Land, vor dem das Auswärtige Amt warnt, weil es zu unsicher ist. Zu unsicher für Deutsche, aber scheinbar sicher genug für Menschen, die vor einiger Zeit aus Angst aus ihrem Heimatland geflohen sind. In ein Land, in dem sie erst mal Sprache und Gepflogenheiten zumindest ansatzweise lernen mussten. Junge Menschen, die nichts anderes als Terror und Gewalt in ihrem Leben erfahren und gesehen haben.

Im Angesicht der Gräueltat in Manchester, stehe ich wieder da – hilflos und traurig, aber auch wütend. Ich stehe so da, wie damals bei den Anschlägen in Paris, Nizza, London, Berlin… – und in Afghanistan, Syrien, Thailand, Afrika…

Ich stehe da, fühle Trauer. Trauer, weil Menschen einfach so ermordet wurden. Menschen, die der Mörder nicht kannte, Menschen, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Trauer, dass Menschen anderen Menschen so etwas antun können.

Ich stehe da und bin wütend. Wütend über die, die schon wieder alles besser wissen. Über die, die (vielleicht zu Recht?) beklagen, dass das alles nur auf die kapitalistische Ausrichtung unserer westlichen Welt zurückzuführen ist. Über die, die wieder in den ewig gleichen Sätzen ihr Mitgefühl ausdrücken, aber im nächsten Moment sich wieder von den politischen Mächten missbrauchen lassen.

… auf hochdeutsch „Seien Sie mir nicht böse“

Die letzten Wochen habe ich mich rar gemacht. Sowohl beim Blogbeiträge lesen als auch beim Schreiben. Und natürlich auch beim „Gefällt mir“ klicken. Oder beim Kommentieren. Es ist einfach gerade ein wenig Leere im Hirn. Aber es ist noch Hirn im Kopf. Also bei mir hilft es, den Kopf einschalten, weil Hirn vorhanden ist. Ich sage das, weil ich letztens den folgenden Spruch gehört habe:
„Beim Kopf ist es wie mit einer Lampe…. die kann man einschalten, so oft man will, wenn keine Glühbirne drin ist, wird sie nie funktionieren“
Übrigens, Glühbirne ist das Wort des 20. Jahrhunderts, welches heute durch „Leuchtmittel“ ersetzt wurde.
Vielleicht wurde im 21. Jahrhundert auch „Hirn“ durch irgendwas ersetzt ? Manchmal könnte man es meinen.