F08A4670Diesen Satz habe ich gerade auf Twitter gelesen. Im Zusammenhang mit der (zum Glück friedlichen) Demo der Erdogan Befürworter in Köln.
Ich fand den Satz sehr gut, abwohl ich mir nicht anmassen möchte, ein Türkei Kenner zu sein. Aber ein paar Gedanken darf ich mir schon machen. Und wenn jemand aus dem Kreis dazu beitragen kann, meine Meinung zu korrigieren (dabei meine ich ein anständiges und konstruktives Kritisieren – Beleidungen werden gelöscht bzw. nicht genehmigt… die Freiheit nehme ich mir hier)

deutschlandfahnenEin unsäglicher Krieg, massenhafte Ermordung von Menschen, Hassparolen und unendliches Leid, ausgehend von einem Land, welches Deutschland hiess, hat den Bewohnern dieses Landes für einige Jahrzehnte den Stolz auf dieses Land genommen. Den meisten wenigstens. Manchen nicht. Aber dieses Deutschland hat sich nach diesem unsäglichen Krieg, nach der Diktatur der Vernichtung gewandelt. Es entstand ein Grundgesetz, auf dem Demokratie gebaut wurde ( und hoffentlich noch wird), in dem die Menschenwürde und die Religionsfreiheit verbrieft wurden.

Da sitze ich nun glücklich auf meinem reservierten Platz, ICE zweiter Klasse. Sparpreis, BahnCard 25, alle Register gezogen. Online gebucht, sogar Sitzplatz ausgesucht. Bewusst in der „Ruhezone“, also da, wo kleine Schaubilder auch denen, die des Lesens nicht mächtig sind, zeigen „Bitte Ruhe“, „Kein Mobiltelefon“.
Ich mag das, die Ruhezone, wenn sie denn mal ruhig ist.
Es war ruhig, bis ein Schmalspurmanager zugestiegen ist. Rollkoffer, oder auch Trolley genannt hinter sich her ziehend, steuert er den Platz am Tisch des Grossraumwagens an.

Men to the left

Heute ist, beziehungsweise war der Internationale Frauentag. Als Blogger muss man ja da was dazu schreiben. Bloss was? Eine Lobeshymne auf die Frauen? Ein Hoch auf das, was alles erreicht wurde? Eine Auflistung, was alles noch zu tun ist?
Schön, das könnte ich jetzt alles machen. Ist auch relativ einfach. Kopieren, einfügen, Worte umstellen und schon ist der Artikel fertig. Werde ich nicht, auch wenn ich vielleicht hier mit meinen Gedanken, die nicht so schön strukturiert und sortiert kommen, wie sie vielleicht sollten, manchmal anecken werde. Ich versuche es trotzdem.

Erst einmal finde ich es gut, dass es den internationalen Frauentag gibt. Heute morgen hatten alle ein Glückwunschmail in ihrer Mailbox. Vom Geschäftsführer. Lag daran, dass es zwar den Verteiler „Standort_Alle“ gibt, aber nicht den Verteiler „Standort_Alle_Frauen“. Das lassen wir lieber, denn das könnte ja schon wieder diskriminierend sein. Also haben wir uns alle, ob Männlein…, nee… Entschuldigung: Ob Frau oder Mann, über ein „Herzlichen Glückwunsch zum Frauentag“ gefreut.
Die zweite Freude kam gleich danach, als nämlich ein grosser Korb mit Süssigkeiten in unserer Produktionshalle auftauchte. „Nur für die Frauen“ wurde ermahnend gesagt. Und dann mussten wir warten, da ja in der Produktionshalle nicht unbedingt gegessen werden sollte. Nach der Pause waren alle Frauen versorgt, viele wollten keine Süssigkeiten, wegen Figur und so, und somit kamen wir Mannsbilder auch in den Genuss der Leckereien.

Lila Kiosk (Fès, Marocco)
Lila Kiosk (Fès, Marocco) (Copyright: J.Wagner)

Heute bekam ich die Meldung von Herrn Word Press, dass ich jetzt 50 Follower habe !!!!
Am 22. Juli 2015 habe ich einen Artikel geschrieben, weil ich 10 „Followers“ hatte. Also Menschen, die meinen Blog lesen. Ich habe mir den damaligen Artikel nochmals durchgelesen, und ja, so langsam komme ich in Schwierigkeiten. Ich möchte ja auch lesen, was meine „Follower“ so schreiben. Zumindest mal reinschauen. Und da beginnen die Schwierigkeiten in Form von Zeit. Ich lese sehr viel von Euch, von Ihnen (da kommt das Nächste… sagt man heute einfach „Du“, auch wenn man sich nicht kennt, nicht gesehen hat?), manchmal im Zug, irgendwo, wenn ich auf was warten muss (oder darf), in einer Pause. Manchmal nehme ich es mir vor, einen Artikel zu kommentieren, manchmal weiss ich nicht, ob ein „Gefällt mir“ angebracht ist.
Ein Buch, eine Zeitschrift, eine Zeitung ist so viel anonymer als ein Blog. Da weiss der Autor nicht, wer seine Beiträge liest, wer sein Buch gekauft hat. Hier weiss ich es und freue mich, und ich würde gerne jedem die gleiche Aufmerksamkeit zollen, wie für meine Beiträge aufgebracht wird.

Seid versichert, liebe „Follower“ (gibt es da kein schöneres Wort?): Ich lese Eure Blogs. Manchmal auf einen Rutsch an einem Tag, an dem ich einfach Zeit habe, zu lesen. Oft ist da schon viel „Wasser den Bach runter“ und ich traue mich nicht mehr, noch was zu schreiben. Ein kleines „Like“ bleibt dann meist als Zeichen, das sagen soll „Ich war da und habe es gelesen“

Good Place
Foto: J.Wagner

Firmen entdecken immer mehr, dass der Mensch aus verschiedenen Ressourcen besteht, die man wie kleine Bausteine individuell programmieren kann. Aus diesem Grund wurden auch in den deutschen Firmen die „Personalabteilungen“ zu „HR“ Departments. „HR“ heisst nicht etwa „Hoher Rat“, nein, es ist die Abkürzung von „Headhunter’s Rescue“, also die Rettung für Die sogenannten Kopfjäger. Wobei man ja das Englische nicht immer eins zu eins übersetzen sollte. Wer würde sich als Künstler bei uns schon „Katzen-Stephan“, „Neugierde hat die Katze getötet“, „Johannes Bargeld“ oder so nennen?

Aber zurück zu „HR“. Heisst natürlich nicht das mit den Kopf(geld)jägern. Sondern ganz schlicht und wenig ergreifend „Human Ressources“, also „menschliche Quellen“, wobei damit eben die Arbeitskraft gemeint ist.
Wir sind eine ganze oder eine halbe oder eine 60 FTE (Full Time Equivalent, also „wie viel wären wir, wenn wir immer da wären“)
Bevor mich jetzt wieder welche aufklären wollen, dass man das alles zur Berechnung eines Unternehmens braucht….. ja, das weiss ich. Und ich habe auch nichts dagegen, wenn mit diesen Zahlen kalkuliert wird.

Aber jetzt komme ich zu den „programmierbaren Modulen“, die dann in Skill Level eingeteilt werden.

TodFünfzehn Jahre nach dem Ende des unsäglichen Krieges, der in der Geschichte „Der Zweite Weltkrieg“ genannt wurde, und doch so anders war als alle Kriege davor, weil es eben nicht „nur“ ein Krieg war, wurde irgendwo im südlichen Deutschland, genauer gesagt, auf der schwäbischen Alb, ein Kind geboren. Es war ein Sonntag ziemlich am Ende des Oktobers, und wenn es nicht Sonntag gewesen wäre, sondern Freitag, dann wäre Weltspartag gewesen. Das nur so nebenbei.
Der Junge war das Kind von Eltern, die den zweiten Weltkrieg als Kinder und Jugendliche erlebt haben. Die Mutter war bei Kriegsende knapp fünfzehn Jahre alt, der Vater siebzehn.
Jungmädelbund und Hitler Jugend waren Bestandteil der damaligen Jugend im „Dritten Reich“. Der Vater des Kindes war als Flakhelfer am Westwall und hat Dinge gesehen, von denen er nie im Detail erzählt hat, auch später nicht.

Noch lachen wir oder schütteln verwundert den Kopf über den milliardenschweren, sich in Szene setzenden „Republikaner“ Donald J. Trump.
Die Medien stürzen sich auf ihn und nur wenige nehmen ihn und seine verbalen Auswüchse ernst. Ein paar wenige Journalisten sehen diesem Treiben mit gemischten Gefühlen zu, die meisten sehen in Donald J. Trumps Äusserungen nicht mehr als flegelhaftes Auftreten.
Seine Beleidigungen gegen Frauen, behinderte Mitmenschen, Ausländer garantieren ihm das Interesse der Medien.
Er ist in den Schlagzeilen und die Masse schüttelt den Kopf, maximal, mehr aber auch nicht.
In Deutschland gibt es tagelange Diskussionen, wenn eine Person des politischen Lebens nicht 100% korrekt agiert.
Bewerber auf ein politisches Amt würden sich mit Aussagen Trump’schen Stils hierzulande mindestens aufs Abstellgleis manövrieren.
Interessanterweise sehen aber auch unsere Medien in Trump eher einen Medienkasper als einen zumindest latent gefährlichen Gegner der Demokratie und der Freiheit.
Dass jede pauschale Aussage gegen eine Bevölkerungsgruppe immer irgendwo bei irgendwelchen Gestalten kleben bleibt, um dort im feuchten Sumpf der Vorurteile vor sich hin zu wuchern, ist scheinbar noch nicht bei allen angekommen.