Auf einmal war er da: Ein Konzertflügel stand vor Miami auf einer Sandbank. Auch wenn ein Flügel Fügel heisst, kann er noch lange nicht fliegen.  Zumindest nicht aus eigener Kraft. Also muss ihn jemand dort hin geschleppt haben. Wer, das musste am Anfang niemand.

Die Presse stürzte sich auf das Phänomen und auf einmal hiess es, das Rätsel sei gelöst.
Das Künstlerpaar Billy und Anais Yeager, hat gegenüber der „Miami New Times“ gestanden, dass sie hinter der Aktion stecken. Sie wollten angeblich damit gegen die „Eitelkeit“ der Stadt Miami protestieren. Zuerst wollten sie sich nicht offenbaren, aber auf Grund des grossen Medieninteresses hätten sie es trotzdem getan.

Der Flügel soll jetzt auf der Sandbank bleiben, da er niemanden stört. Irgendwann wird er dann durch Wind, Wetter und Wasser sich aufgelöst haben.

Das Jahr neigt sich unwiderruflich dem Ende entgegen und die Jahresstatistiken und -Rückblicke füllen die Zeitungen, das Fernsehen und die Radiosendungen.

Eine Meldung hat mich nachdenklich gemacht: Im Jahr 2010 sind über fünfzig Medienvertreter auf der Welt entführt worden und mindestens 57 getötet worden. Und dies meist aus dem Grund, weil die Berichterstattung gefürchtet wird oder von Seitens der Staatsmächte den Reportern vorgeworfen wird, nicht die Objektivität zu wahren.