Es ist mal wieder der 9. November. Ein Datum, das zu Deutschland gehört. Untrennbar mit diesem Datum sind einige Ereignisse verbunden.
Von diesen Daten möchte ich das Augenmerk auf 1923 und 1933 legen. Damit auch zeigen, dass das „Nie wieder“ stark gefährdet ist in der heutigen Zeit, in der es Menschen gibt, die zum Sturm auf den Reichstag auffordern, die zum Sturz der demokratisch gewählten Regierung aufrufen und die wieder gegen Juden hetzen, die angeblich im Hintergrund die Strippen ziehen, um die neue Weltordnung zu definieren



Am dreizehnten August vor vielen Jahren geschah etwas

Etwas ohne Absicht

Und doch mit einer tiefen Veränderung, die sich mitten durch Deutschland zog.

Eine Veränderung, die auch 1989, nachdem die unabsichtlich erbaute Mauer geöffnet wurde, bis heute nicht rückgängig gemacht werden konnte.

Ich will keine Mauer mehr

Weder durch Deutschland

Noch um Europa herum

Weder in unseren Köpfen

Noch um unsere Herzen herum

(Gedanken zum Beginn des Baus der Berliner Mauer am 13. August 1961)

Von Januar bis Mai 2018 ertranken 650 Menschen im Mittelmeer auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung, Not, obwohl in dieser Zeit die Seenotrettung sowohl der Küstenwachen, aber vor allem der Nichtregierungsorganisationen noch intakt war.

Seit Juni wird die Seenotrettung insbesondere der Nichtregierungsorganisationen verhindert. Und im Juni und Juli 2018 sind 850 Menschen ertrunken.

Die Seenotretter sind keine Handlanger irgendwelcher Schlepper, sondern retten Menschenleben. Menschen, die in Seenot gekommen sind. Menschen, die in Lebensgefahr sind.
Schiffe, die Menschen aus Seenot gerettet haben, dürfen Häfen nicht anlaufen. Schiffe, die Häfen anlaufen, um dies in Not geratenen Menschen zur weiteren Versorgung zu übergeben, werden festgesetzt.

Meiner Meinung nach ist es schlicht und ergreifend falsch, dass weniger Menschen die Flucht wagen, wenn sie wissen, dass sie nicht aus einer eventuellen Seenot gerettet werden. Die Zahlen der letzten beiden Monate beweisen dies.

Tränenpalast
Tränenpalast

Heute am 5. Februar 2018 ist der „Zirkeltag“ oder „Circle Day“ (warum auch immer, muss Englisch dabei sein)

Was heisst das?
„Die Mauer“, die unser Deutschland seit dem 13. August 1961 teilte, ist seit 28 Jahren, zwei Monaten und 26 Tagen Geschichte. Und sie stand genau so lange. Deshalb Zirkeltag.

Es gibt heute unzählige Berichte und Sendungen, die diesen Zirkeltag feiern. Ich möchte mit diesem kleinen Blogbeitrag einfach nochmals daran erinnern, dass es keinesfalls selbstverständlich ist, ein gemeinsames Deutschland mit Demokratie, freien Reisen und anderen Annehmlichkeiten zu haben.

Dolores O´Riordan mit The Cranberries live in Barcelona, März 2010 Author Alterna2 http://www.alterna2.com

Die Sängerin Dolores  O´Riordan ist tot. Sie war die Sängerin der Band „The Cranberries“. Einer ihrer bekanntesten Lieder ist „Zombie“, der als Protestsong gegen den Nordirlandkonflikt gilt.
Dolores O’Riordan schrieb den Text während einer Tour der Band 1993 in England in Erinnerung an Jonathan Ball und Tim Parry, zwei Kinder, die während eines Bombenanschlags der IRA am 20. März 1993 in Warrington getötet wurden.
Passagen des Liedes beziehen sich auf den Osteraufstand 1916 und seine traumatischen Folgen.

Dolores O´Riordan wurde gerade mal 46 Jahre alt.

 

Kaum sind die Bundestagswahlen mit ihrem, für mich zwar befürchteten, aber nicht erhofftem Ergebnis zu Ende, schon zeigt die AfD mit Aussagen von Herrn Gauland, wie es in einem demokratisch gewählten Bundestag mit der AfD dann zugehen soll

„Da wir ja nun offensichtlich drittstärkste Partei sind, kann sich diese Bundesregierung (…) warm anziehen. Wir werden sie jagen, wir werden Frau Merkel oder wen auch immer jagen – und wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen.“ Alexander Gauland

Auch in Facebook wurde einmal mehr geschrieben, wie Demokratie für die AfD auszusehen hat.
Der Facebook Eintrag der AfD Salzgitter vom Sonntag, den 24. September 2017 ist zwar gelöscht worden, aber meiner Meinung sollte dieser Post nicht in der Versenkung verschwinden, weil er (wieder einmal) «das wahre Gesicht» dieser – leider demokratisch in den Bundestag gewählten – Partei zeigt.
Ich hoffe, dass wir uns alle der Gefahr bewusst sind, die unserer Demokratie droht, wenn wir nicht weiterhin wachsam sind.

Nachfolgend der Eintrag als wörtliches Zitat, von dem ich mich natürlich in aller Form distanziere

Am Sonntag, den 24.September 2017 ist es soweit. Einmal mehr sind wir Bürger der Bundesrepublik Deutschland aufgefordert, zu wählen.
Den 19. Deutschen Bundestag. Nicht den Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin. Musste hier mal gesagt werden.
Mehr als 40 Parteien stellen sich zur Wahl. Und alle diese Parteien können demokratisch gewählt werden.
Sie haben die Zulassung erhalten, und sie gehören in die Vielfältigkeit unserer Demokratie.
Dass manche von uns die eine oder andere Partei lieber nicht in der Wahlliste sehen möchte, ist verständlich, darf aber nicht dazu führen, dass man Wahlplakate abreisst oder gar die Parteimitglieder, Wahlhelfer etc. „angeht“.
Weder mit Buhrufen, noch mit Trillerpfeifen, noch durch das Werfen irgendwelcher zum Wurfgeschoss umgewidmeter Nahrungsmittel. Und erst gar nicht durch Morddrohungen.

Über vierzig Parteien stellen sich zur Wahl. Und jede hat ein Konzept, ein Wahlprogramm. Wir können am Sonntag die Partei wählen, die unserer Einstellung, unseren Vorstellungen am ehesten entspricht.
Wir können wählen. Demokratisch.
Und das bedeutet, dass am Ende die Parteien in den Bundestag kommen, die von den Bürgern die meisten Stimmen bekommen haben. Ob es einen Ruck gibt, eine Veränderung, das bestimmen die Wähler.