Heute ist ein trister, nebliger Herbsttag. Und heute ist ein sogenannter „stiller Feiertag“, ein Tag zum Nachdenken, zum Gedenken.
Über was sollen wir in Deutschland heute nachdenken?
Es gab in Deutschland und den Nachbarländern seit Jahrzehnten keinen Krieg, der sogenannte „Kalte Krieg“ ist nur noch bei den über Fünfzigjährigen irgendwo in Erinnerung. Krieg und „Tod auf dem Feld“ scheinen weit weg gerückt, unwirklich.
Und trotzdem sollten wir inne halten, auf der einen Seite uns bewusst sein, dass Krieg und Tod immer latent vorhanden ist, dass die Oberbefehlshaber der Weltmächte immer noch „den Drücker“ unter der Handfläche haben.
Auf der anderen Seite finden auf der ganzen Erde pausenlos Kriege statt. Es macht keinen Unterschied, ob ein bewaffneter Konflikt als „Krieg“ bezeichnet wird oder nicht – die Toten sind nicht anders tot, die Hinterbliebenen nicht anders traurig, entsetzt, wütend.
Auch sollten wir uns heute bewusst sein, dass es in unserem Land Kräfte gibt, die den „Bürgerkrieg“ nahezu heraufbeschwören, wenn wir unser Land nicht vor einer Überfremdung schützen. Einer Überfremdung mit Menschen, die aus Kriegsgebieten fliehen, die ihre Eltern und ihre Angehörigen verloren haben.
Und wir sollten heute auch um die Menschen trauern, die sich für unsere Demokratie und unsere Freiheit eingesetzt haben und umgebracht wurden.
Setzen wir uns neben unserer Trauer vehement dafür ein, dass Hass und Hetze nie (wieder) zu Tod führt, weder auf einem Schlachtfeld noch auf unseren Straßen und Häusern.