Royusch hat wieder zum wöchentlichen Fotoprojekt aufgerufen. Gespannt habe ich die Seite aufgerufen, um zu sehen, welches Thema diese Woche angesagt sei.
„Leer“ stand da. Ich habe mir dann überlegt, wo ich schon mal „Leer“ in Bildern festgehalten habe. Meistens wird ja eher „Voll“ fotografiert. Aber „leer“. Eine leere Speicherkarte sieht gleich aus wie eine volle. Und die Akkus meiner Kamera auch. Mit einer leeren Fototasche ziehe ich erst gar nicht zum Fotografieren los.
Ok, überlegen…….
Et voilà, hier ist das Bild:
Zugegeben, es ist nicht leer. Nicht einmal der Raum ist leer. Nicht mal leergefegt. Und doch vermittelt mir dieses Bild eine Leere, eine Verlassenheit. Es war mal Leben in diesem Raum, sogar Kaffee hat es gegeben, wie die Kanne im Hintergrund zeigt. Ein Stuhl und ein Besen und eben die Kaffeekanne sind übriggeblieben in einem Raum einer alten Porzellanfabrik. Menschenleer. Die Menschen, die bestimmt am letzten Betriebstag dieser Fabrik auch mit einer Leere im Herzen gegangen sind, denn Arbeit ist immer auch ein Stück Identität. Ob man will oder nicht.
Wenn ich solche Fotos mache, dann kommen Geschichten in meinen Kopf. Und die anfängliche Leere eines solchen Raumes füllt sich mit Gedanken, Gefühlen, Menschen, Schicksalen. Mit Leben eben. Manchmal ist Leere erleben auch Leben erleben.