Sie ist wieder da, die Zeit, in welcher in den Firmen das Budget für das Folgejahr gemacht werden soll. Da wird von den „Team Leads“ und „Department Heads“ erwartet, alle Eventualitäten von 2011 in verschiedenen Projekten abzudecken. Und vor allem soll man heute schon wissen, wie teuer das Projekt wird, was man zur Lösung der Aufgabe an technischen Investmenst und Beratungskosten braucht, ohne dass man überhaupt weiss, wie die Aufgabe überhaupt zu lösen ist.
Was ist eigentlich ein Projekt? Geht es da nur um was Neues? Oder um die Lösung kleiner und grosser Probleme?
Es gab Zeiten, da ist ein Problem aufgetaucht und es wurde gelöst. Zugegeben: Manchmal „hemdsärmelig“ und oftmals hat die Lösung des Problems wieder neue Probleme aufgedeckt oder gar geschaffen. So ist es bestimmt sinnvoll, Probleme heute genau zu analysieren und auch im Konsenz mit anderen Fakten zu sehen.
Und es gibt wirklich Aufgaben, die als richtiges Projekt durchgezogen werden sollten , um eine Zeit-, Kosten- und Ergebniskontrolle zu haben.
Aber: Wenn jede noch so kleine und logische Aktion in den Rahmen eines Projektes gezwängt wird, wo gesunder Menschenverstand schnellund unkompliziert eine Lösung aufzeigt, die binnen kurzer Zeit eingeführt werden kann, dann sehe ich mich auch in der Firma mit einem Bürokratismus konfrontiert, der erst in den letzten Jahren endlich aus den Amtsstuben der Ämter ausgezogen ist.
Bedrohlich wird es, wenn projektgeschädigte Menschen dann am Jahresende sich die Zeit nehmen und sich für das Folgejahr „private Projekte“ vornehmen: Einen Blu-Ray Player kaufen, das Kinderzimmer tapezieren…
Kommt mal wieder auf den Boden der Tatsachen: Das sind Tätigkeiten, keine Projekte. Aber „Projekt: Instandhaltung und Modernisierung eines Aufenthaltsraumes zur Unterstützung der Nachwuchsförderung“ klingt tausendmal besser als: „Schatz, am Samstag räumen wir das Kinderzimmer aus und dann kommen neue Tapeten rein“ , oder?