Die Katastrophen in Japan schockieren uns. Wir sehen die Verwüstungen, die das Beben in Verbindung mit dem Tsunami verursacht hat. Wir hören, dass es immer mehr Tote gibt, dass die Verkehrswege nicht frei sind, dass Wasser und Nahrungsmittel knapp werden. Und dann hören wir davon immer weniger, dafür immer mehr über die nukleare Katastrophe, die sich anbahnt in einem Land, welches sehr dicht besiedelt ist.
Und dann passiert das, was mich wütend macht: Die Geschehnisse in Japan werden dazu benutzt, um in Deutschland Wahlkampf zu machen…
Ich begrüsse es, wenn die Verantwortlichen ihre Entscheidungen zur Atomkraft in Deutschland angesichts der Vorfälle in Japan überdenken, denn eine gefällte Entscheidung muss ja nicht nach dem Motto „ich habe eine vorgefasste Meinung und lasse mich durch läppische Tatsachen nicht davon abbringen“ für immer stehen.
Jetzt werden AKWs vom Netz genommen, und schon wieder wird dies von den Deutschen als „Masche“ abgetan, damit die Wählerstimmen gesichert seien.
Wahlkampfduelle im TV, für mich sowieso eine amerikanisierte Form der „Information“, die im Grunde keine ist, sondern ein gegenseitiges „Abwatschen“ der Spitzenkandidaten, nehmen jetzt das Thema Japan mit ins Portfolio.
Was hat Japan mit unseren Landtagswahlen zu tun? Und was sollen die Politiker bitte jetzt machen? Die Entscheidungen zur Atomkraft überdenken oder nicht?
Meiner Meinung nach müssen wir zuerst unseren Mitmenschen in Japan helfen – die EU hat ja eine entsprechende Anfrage erhalten. Und da können wir alle solidarisch sein und müssen nicht unser Parteibuch oder unsere Einstellung publicityträchtig vermarkten.
Dann sollten die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft aus den Vorfällen in Japan lernen und Konsequenzen einleiten.
Aber vor Allem: In Japan ist eine Katastrophe in vollem Gange und wir sollten unsere Energie darauf verwenden, in der Weltgemeinschaft aktiv tätig zu werden, um dort so viel zu helfen, wie wir können.