Man kann ja zum Pfand für PET Flaschen stehen, wie man will, aber es ist einfach so, dass es Geld gibt, wenn man die Flaschen bei den Sammelstellen ab gibt. Nun gibt es jedoch Situationen, in denen der aus PET Flaschen Flüssigkeit konsumierende Kunde keine Chance hat, die Flaschen ordnungsgemäss zurück zu geben. Meist passiert dies, wenn man unterwegs ist, und es einfach leid ist, die Flaschen noch ewig lange im Rucksack oder sonstwo mit sich rum zu tragen. Also werden die Flaschen – hoffentlich – im Mülleimer entsorgt. Im öffentlichen Mülleimer. Ganz klar wird damit auf das Pfand verzichtet, es verschwindet das Geld quasi im Müllbehälter.
Menschen, denen ein paar Cent mehr oder weniger nicht egal sein können, haben sich in den letzten Jahren diese Flaschen aus dem Müll geholt und sie dem Recycling Kreislauf wieder zugeführt und sich das Pfandgeld geholt. Dies hat niemandem weh getan, im Gegenteil, es hat denen geholfen, die auf jeden Cent angewiesen sind.
In den letzten Tagen mehren sich die Meldungen, dass Flughäfen und Bahnhöfe das Sammeln der Flaschen untersagen und auch Hausverbote bei Zuwiderhandlungen aussprechen. Dies ist ihr Recht und darüber möchte ich nicht diskutieren. Zu diskutieren ist, warum das Sammeln verboten wird. Und da kommen dann Aussagen, dass es die Kunden des Flughafens, des Bahnhofes stören würde, wenn Menschen im Müll rumwühlen.
Stören, warum? Bekommen wir ein schlechtes Gewissen, wollen wir unsere Urlaubsvorfreude nicht trüben lassen?
Am Flughafen Stuttgart wurde eine andere Lösung getroffen. Dort stehen Sammelbehälter für PET Flaschen. Diese Behälter werden vom Trott-War e.V. geleert und der Erlös kommt dem Verein zu Gute.
In manchen Städten bekommen die Mülleimer „Ringe“, und dort kann man die PET Flaschen rein stellen. So sind die Flaschen versorgt, und die Menschen müssen nicht im Müll wühlen, um an die Pfandflaschen zu kommen.
Statt uns über die „Müllsammler“ zu echauffieren und sie mit Verbote aus unserem Gesichtsfeld zu verbannen, sollten wir eher überlegen, wie wir miteinander in der Gesellschaft leben können. Vielleicht sind wir morgen auch gezwungen, im Müll zu wühlen. Und wenn nicht, sollten wir glücklich sein und nicht diejenigen behindern, die dazu gezwungen sind.