Mit diesem Zitat von Jean Paul Sartre möchte ich heute den letzten Blogeintrag für dieses Jahr beginnen. Ich weiss nicht, in welchem Zusammenhang Monsieur Sartre diesen Satz gesagt hat und ich werde ihn hier einfach so verwenden, wie ich ihn sehe.
Auf jeden Fall hat Sartre den Satz sicher nicht in 2016 gesagt, und es zeigt sich, dass wir Menschen in jeder Zeit gedacht haben, dass die Zeiten früher besser waren und dass es immer schlimmer wird. Wenn man sich an all den Schlagzeilen des Jahres orientiert, dann sieht es ja auch (mal wieder) so aus, als ob es schlimmer nicht werden könnte. Oder als ob wir es nicht aufhalten können, dass wir geradezu ins Chaos steuern.
Nun, ich bin kein Geschichtswissenschaftler und wahrscheinlich auch allgemein nicht der Überflieger in Historie und Zusammenhängen. Meine Meinungen sind bestimmt nicht durch das Lesen von mindestens zehn Tageszeitungen und die wissenschaftliche Analyse der Aussagen entstanden, sondern nur durch das Zusammenwirken von Gehirn und Gefühl, vermischt mit etwas, was ich „gesunder Menschenverstand“ nenne. Also irgendwie nicht unbedingt ein Maßstab für die Welt und die Geschichte.
Ja, diese Zeit ist die unsere. Und sie wird geprägt durch uns. So, wie es Menschen gibt, die dieser Zeit angeblich schlecht machen, gibt es Menschen, die sie gut machen.
Wir können die Nachrichten in Radio, TV, Internet und Zeitung als ein Querschnitt der Zeit sehen, oder wir fügen noch die Dinge dazu, die wir erleben. Das Lächeln fremder Menschen, die Hilfe, die unberichtet bleibt, die Freude, dass eine Krankheit vorbei gegangen ist, die Erleichterung, dass der Antrag auf BaFÖG genehmigt wurde.
Es passieren Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Wenn ich es könnte, wäre Trump nicht ab 2017 Präsident der Vereingten Staaten, wären in Alepo nicht Tausende von Menschen gestorben, in Berlin und Nizza wären die LKWs nicht als todbringende Waffe eingesetzt worden.
Aber es passieren auch Dinge, die ich beeinflussen kann, manche sogar sehr direkt. Ich darf wählen gehen in Deutschland, ich darf meine Meinung kund tun. Und ich kann in einer angeblich immer kälter werdenden Gesellschaft zeigen, dass es auch Wärme gibt. Ich kann „Angst haben“, weil es heute dazu gehört, oder ich kann trotz allem an meinem Leben Freude haben. Ich kann tolerant sein, und trotzdem nicht alles akzeptieren.
Es ist unsere Zeit. Lass uns etwas daraus machen.
In diesem Sinne: Ein Gutes Neues Jahr