Anfang dieser Woche wurden wir wieder zugeschüttet mit faszinierenden Bildern unseres Erdtrabanten. Der Mond, das letzte Mal dieses Jahr als Vollmond so nahe an der Erde, dass er „Supermond“ genannt wird.
Auch ich konnte mich nicht erwehren und versuchte, das „Zuhausebleiben“ mit „aber Sport im Freien darf man machen“ zu verbinden. Mir war klar, dass ich nicht eine große Tour unternehmen wollte, schon gar nicht das Auto schnappen, sondern in der näheren Umgebung, wo keine Menschen sind, mein Stativ aufbauen und den Mondaufgang fotografieren.
Zuerst kommen jetzt mal die Bilder (genauere Erklärungen am Ende des Artikels)
Die Vorbereitung
Das erste Mal in meinem Leben habe ich die Aufnahmeposition über Google Earth und „TPE“ (The Photographer´s Ephemeris) geplant. Den Anstoss dazu gab eine kleine Online Lektion des Fotografen Bruno Birkhofer mit Stefan Forster über die Vorausplanung von Fotolocations am Computer.
Das Gelernte bei einer „Nahbereichslocation“ zu testen, hat sich angeboten. Ich wusste zumindest, wo der Mond in etwa aufgehen würde 😉
Und ich wusste, dass unsere Terrasse nicht der beste Standort ist, um den Mond ohne störendes Umfeld aufzunehmen.
Die Vorgaben waren einfach: Finde einen Platz, an dem man ohne aufzufallen und ohne andere Leute zu treffen, eine Stunde sich aufhalten kann.
Google Earth ist ja bekannt, da kann man sich die eventuellen Locations genauer anschauen. Deshalb nur eine kurze Einführung in „TPE“.
Den ungefähren Standort habe ich mir in Google Earth angeschaut und dann „TPE“ aufgerufen.
Oben links kann man das Datum eingeben, an dem die Fotos gemacht werden sollen. Oben rechts ist die Suchmaske für den Ort (ähnlich wie bei Google Earth)
Die Nadel wird an den Punkt gesetzt, von welchem man das Foto schiessen möchte.
Verschiedenfarbige Linien kennzeichnen z.B. den Sonnenauf- und -untergang und den Mondauf- und -untergang.
Da ich den Mondaufgang fotografieren will, ist die hellblaue Linie ausschlaggebend.
Verkleinere ich die Ansicht, dann sehe ich, dass auf der „Mondaufgangslinie“ ein Berg liegt. Mit einer zweiten Nadel kann ich an der Linie entlangfahren und es werden die Höhen und Winkel angezeigt. So kann man leicht feststellen, ob es überhaupt Sinn macht, Aufnahmen von diesem Standort zu machen.
Bei meinen Recherchen bin ich dann auf den Fernsehturm gestossen, der auf dem Berg platziert ist. An den hatte ich Anfangs gar nicht gedacht.
Ich habe die zweite Nadel jetzt an den Fernsehturm gesetzt und somit eine neue Linie erhalten. Da der Mond natürlich eine Zeit braucht, bis er hinter dem Turm ist, habe ich den Schieber an der Unterkante des TPE Bildschirms so lange verschoben, bis die Linie sich mit der Nadel am Fernsehturm deckt.
Jetzt konnte ich folgende Informationen ablesen:
Mondaufgang 20:37
Am Fernsehturm ist der Mond um 21:07
Den Mondaufgang werde ich nicht sehen, da der Berg dazwischen ist (in 5,96 Kilometer Entfernung. Die Höhe des Berges ist vom Fotostandort 2,95 Grad.
Aber beim Fernsehturm ist der Mond schon 3,82 Grad über dem Horizont. Müsste klappen.
Und so ist die Serie entstanden.