Auf in die zweite Jahreshälfte – mit dem Julibild
Im Mai 2018 waren wir auf einer Tour durch Arizona, Nevada, Californien, Colorado. Beeindruckende Sonnenaufgänge, Sonnenuntergänge, grossartige Landschaften begleiteten uns auf einer faszinierenden Reise.
Noch vor Sonnenaufgang begab ich mich auf den Weg zum Horseshoe Bend, einem hufeisenförmigen Mäander des Colorado Rivers in der Nähe von Page / Arizona.
Vom Parkplatz am US Highway 89 geht es ca einen Kilometer zu Fuß zum „Aussichtspunkt“. Im Jahre 2018 war der Parkplatz noch kostenlos, heute kostet er pro PKW 10 US Dollar. Ausserdem sind in der Zwischenzeit am Aussichtspunkt Absperrungen angebracht, weil immer wieder unvorsichtige Besucher abgestürzt und zu Tode gekommen sind. Auch bei meinem Besuch habe ich einige beobachtet, die möglichst spektakuläre Selfies schiessen wollten und gefährlich nah an den Abgrund kamen.
Während meines Spaziergangs zum „Bend“ wurde es langsam heller, der Morgen zog auf. Angekommen am Ort des Geschehens blieb viel Zeit, das Stativ aufzubauen und dann in aller Ruhe den Aufgang der Sonne und die Entwicklung der Farben zu geniessen.
Die Schleife ist Teil des Glen Canyon, das Plateau ist ungefähr auf 1300 Meter über dem Meeresspiegel und der Canyon schneidet sich ca 300 Meter tief in den 200 Millionen Jahre alten äolischen Sandstein des Unterjura. Die aus diesem Sandstein bestehende Schichtenfolge nennt sich „Navajo-Sandstein“ und repräsentiert die versteinerten Überreste der Dünen einer urzeitlichen Sandwüste.
Während der Tag langsam erwachte und die Sonne hinter meinem Rücken zuerst zaghaft, dann immer mutiger über den Horizont lugte, machte ich ein Bild nach dem anderen. Zwar immer vom gleichen Blickwinkel, aber immer mit anderem Licht. Der Canyon im Dunkel, langsam wurde das Wasser des Colorado Rivers sichtbar, die Sonne beleuchtete die Bergkette. Jede Minute eine andere Lichtstimmung.
Fotografieren kann so entschleunigen.