2020 ist Vergangenheit. Und doch präsent. Es lässt sich nicht einfach ein Schnitt machen. Auch wenn ein neues Jahr beginnt, ist es nur rein rechnerisch. Die Tage fliessen normal weiter, die Zeit kümmert sich nicht um Begriffe wie „Silvester“, „Neujahr“ oder so.
Und trotzdem ist es irgendwie so, als ob eine neue Jahreszahl einem eine neue Chance geben würde, Dinge anders zu machen. Besser zu machen, oder gar ungeschehen.
Wir wissen alle, dass das nicht geht und trotzdem scheint es uns zu helfen.
Dieses Neujahrsfest wird ein wenig anders sein als sonst. Zumindest für uns hier in Deutschland und den Nachbarländern. SarsCoV-2 zeigt uns, dass menschengemachte Abgrenzungen nicht überall gelten.
Was wir heute spüren, spüren die Menschen in den Flüchtlingslagern zum Beispiel in Griechenland schon seit Jahren. Oder die Menschen in Belarus, die für ihre Freiheit kämpfen, die zum Teil in den Gefängnissen sitzen. Es gibt für diese Menschen kein neues Jahr, sondern einen weiteren Tag in ihrem Elend und in ihrem Kampf um ihre Freiheit.
Und wenn wir als größtes Problem ein verbotenes Feuerwerk zu Silvester haben, eine Einschränkung des gemeinsamen Feierns mit dem Zweck, dass wir vielleicht die Pandemie ein wenig besser in den Griff bekommen können, dann würde ich sagen, dass wir gerade das feiern sollten. Für uns alleine, im kleinsten Kreis. Vielleicht weniger schreien und mehr nachdenken.
Und Empathie und Solidarität mit denen, die nicht feiern können, weil sie absolut keine Freiheit haben.
Ich wünsche allen einen guten Start in das Neue Jahr. Vielleicht wird es ja das Jahr der freudigen Vernunft 😉
Noch ein Wort zum Beitragsbild: Es ist das Deckblatt meines 2021 Kalenders und zeigt Weihnachtskugeln, aufgenommen in einer stillgelegten Porzellanfabrik. Auch 2021 wird bei Juckplotz.de jeden Monat das entsprechende Monatsbild gezeigt werden.