Basierend auf der Idee von Juzicka-Jess geht es vom 1. – 31. Dezember »Rund um Weihnachten«
»Erwünscht sind jegliche Aktivitäten rund um Weihnachten und Silvester. Es darf und soll alles sein: von Liedern, Winterstimmung, basteln, backen, Rezepte, Weihnachtsmarkt, weihnachtliche Schaufenster, Aktivitäten outdoor … vom Geschenkbändeli, über Geschenkpapier, schön verpacktes, Deko, selbstgemachte Weihnachtskarten, Gedichte, Geschichten oder auch selbstgebranntem Schnaps … alles ist erlaubt.
Hauptsache bunt und fröhlich«

Es war dunkel. Alle hatten den Raum verlassen, der den ganzen Abend voller Menschen war und mit hunderten von Lichtern und Lichtlein beleuchtet. Überall glitzerte und funkelte es, im Hintergrund wurden Weihnachtslieder gespielt. Zu seiner Jugendzeit kamen diese entweder aus echten Instrumenten oder aus dem Äther, wie er dann erfahren hatte. Heute werden die Lieder in Playlists gesammelt und gestreamt.
Na ja, die Zeiten ändern sich und trotzdem bleibt manches gleich, dachte er sich. Dieses Jahr hatte es ihn getroffen. Nach vielen Jahren, die er gebraucht hatte, groß und ansehnlich zu werden, kam der große Tag. Mit vielen seiner Brüder wurde er abgeholt und verladen, stand dann ein paar Tage angelehnt an einen Zaun, an dem viele Menschen vorbeikamen und schließlich sagte eine Frau „den nehmen wir“. Wir, das waren ein Mann mit grüner Zipfelmütze und drei Kinder, die irgendwie kein Interesse an ihm zeigten.
Nachdem er durch einen Trichter gezogen wurde, war er in einem Plastiknetz gefangen und wurde in das Auto der Menschen geladen, nicht, ohne dass sich die Kinder beschwerten, dass sie keinen Platz hätten.
Ja, dann wurde er mitten in der Wohnung aufgestellt, geschmückt (so nennen das die Menschen) und dann kam der große Tag oder besser der Abend. Mit Licht, Freude, hin und wieder ein bisschen Stress, aber im Großen und Ganzen ganz gut.
Aber jetzt war er alleine. Oder doch nicht? Irgendwo raschelte es. Es war ihm unheimlich. Er konnte nichts sehen und bekam ein wenig Angst. Was, wenn es dieses Monster doch geschafft hat, unbemerkt ins Zimmer zu kommen? Heute Nachmittag hatte es schon einmal versucht, ihn anzufallen. Bis in die Mitte seines Körpers war sie gekommen. Und es hatte mehr weh getan als die ganzen Kerzenhalterklammern, die sie zuvor angebracht hatten. Das Monster hatte ziemlich spitze Krallen. Und es war schwer. Er hatte fast das Gleichgewicht verloren. Zum Glück war der Mann da und hatte ihn gehalten. Und die Frau hatte das Monster von ihm entfernt und aus dem Raum gebracht.
So etwas brauchte er nicht noch einmal. Und schon gar nicht, wenn ihm niemand zu Hilfe eilen konnte.
