Dezember Challenge – 28. Dezember

Basierend auf der Idee von Juzicka-Jess geht es vom 1. – 31. Dezember »Rund um Weihnachten«

»Erwünscht sind jegliche Aktivitäten rund um Weihnachten und Silvester. Es darf und soll alles sein: von Liedern, Winterstimmung, basteln, backen, Rezepte, Weihnachtsmarkt, weihnachtliche Schaufenster, Aktivitäten outdoor … vom Geschenkbändeli, über Geschenkpapier, schön verpacktes, Deko, selbstgemachte Weihnachtskarten, Gedichte, Geschichten oder auch selbstgebranntem Schnaps … alles ist erlaubt.
Hauptsache bunt und fröhlich«


Heute ist der letzte Sonntag des Jahres 2025. Jahresrückblicke an allen Enden. Blicke ich zurück, dann überdeckt vieles für mich Negative das im Großen und Ganzen Positive.


Mein Rückblick ist nicht chronologisch; und so kommt ein Ereignis an erster Stelle, welches eigentlich erst im vierten Quartal 2025 in Erscheinung getreten ist: Ich bin nach zweiunddreißigeinhalb Jahren in ein und derselben Firma in den Rentenstand getreten. Und es wurde Zeit. Nicht wegen der Arbeit als solcher, sondern weil sich in den letzten Jahren vieles geändert hat. Aus Miteinander von Geschäftspartnern wurde ein Gegeneinander, Fehlentscheidungen wurden auf dem Rücken der Mitarbeitenden ausgetragen, gute Entscheidungen waren der Verdienst der Geschäftsleitung.

Ich blicke zurück in Dankbarkeit auf all das, was ich an Erfahrung sammeln konnte und an Loyalität erfahren durfte. Viele Menschen werden mir in Erinnerung bleiben, manche in guter, manche in eher zweifelhafter.

Ein neuer Abschnitt hat begonnen und ich werde sehen, wie ich ihn gestalte. Ideen habe ich genug, langweilig wird mir nicht und die Arbeit fehlt mir nicht.

Es war nicht so, dass das Jahr 2025 mir nicht freundlich gesonnen war. Ich hatte wenig persönlich zu klagen; in Wirklichkeit müsste ich lange überlegen, um wirklich schlechte Dinge zu finden.

Mich hat dieses Jahr viel mehr beschäftigt, wie die Gesellschaft polarisiert wird, und leider nicht nur unter Despoten wie Trump und Orban, um einmal welche zu nennen, die zur »freien Welt« gehören. Sondern auch unsere Politik verabschiedet sich Schritt für Schritt von einem menschenwürdigen Umgang und trägt dazu bei, dass der Abneigung, um nicht das Wort Hass zu benutzen, gegenüber ganzen Gruppen Nahrung gegeben wird.

Eine Regierung, die sowohl das »C« für christlich als auch das »S« für sozial in den Parteinamen hat (eine Partei sogar beides), wird beiden Schlagworten nicht gerecht. Und einem Drittel unserer wahlberechtigten Bürgerschaft sind sogar diese Maßnahmen nicht extrem genug. Sie tendieren immer offener für eine rechtsextremistische Partei und deren Programm.

Es tut weh und macht auch Angst. Macht hilflos, da ich der Typ bin, nicht zu schreien und draufloszuschlagen, sondern zu argumentieren, meine demokratischen Rechte zu nutzen.

Das Land, das ich seit meiner Kindheit mit Freiheit und Unendlichkeit verbunden habe, hat seine Maske fallen lassen und ich habe dieses Jahr erkennen müssen, dass es unter den Christen solche Fanatiker gibt, dass sie lieber einen Pakt mit dem Teufel eingehen als von ihren fragwürdigen, angeblich biblisch fundierten, Standpunkten abzuweichen.

Wie gesagt, dies überschattet sehr oft mein positives 2025. Und leider sieht es so aus, dass auch 2026 nicht das Jahr werden wird, in welchem sich die Menschen darauf besinnen, dass wir alle Menschen sind.

Ich wünsche uns allen für 2026 das, was uns laut Elon Musk schwach macht: Empathie.

Und dass das Positive heller leuchtet und wir in die Dunkelheit etwas Licht bringen können.

(Das Bild zeigt eine der Steinskulpturen von Gustav Vigeland im Osloer Frognerpark)