Meinungsfreiheit

Das Jahr neigt sich unwiderruflich dem Ende entgegen und die Jahresstatistiken und -Rückblicke füllen die Zeitungen, das Fernsehen und die Radiosendungen.

Eine Meldung hat mich nachdenklich gemacht: Im Jahr 2010 sind über fünfzig Medienvertreter auf der Welt entführt worden und mindestens 57 getötet worden. Und dies meist aus dem Grund, weil die Berichterstattung gefürchtet wird oder von Seitens der Staatsmächte den Reportern vorgeworfen wird, nicht die Objektivität zu wahren.Wir werden jeden Tag mit Nachrichten zugeschüttet, die Weltereignisse haben maximal fünfzehn Minuten Zeit und das Wichtigste sind die Bundesligaergebnisse. Dabei vergessen wir gerne, dass gerade ein guter Journalismus unsere Freiheit garantiert, und dies nicht nur in unserem Land. Man kann – wie ich auch – über viele reisserisch aufgemachte Berichte geteilter Meinung sein, aber sicher ist, dass ein Bericht Vorfälle thematisiert und zur Diskussion bringt.

Warum sonst wohl ist Ungarn so scharf darauf, die Medien unter Kontrolle zu haben? Und wo sind die Politiker der EU, die endlich einschreiten und solch einem Land den ab 1. Januar 2011 beginnenden EU Vorsitz abzuerkennen?

Die EU ist in der Weltöffentlichkeit unter dem Vorsitz Ungarns das Paradebeispiel für die Unterdrückung der Medien-und damit Meinungsfreiheit unter dem Schutzmantel einer demokratischen Regierung.

Deshalb möchte ich hier an dieser Stelle den Journalisten danken, die an den Brennpunkten unserer Gesellschaft ihre Arbeit machen, weitab vom Glamour des in manchen von uns verankerten „Reporterbildes“.