…hab ich mir gestern Abend nach der Arbeit gedacht und mich auf das Velo geschwungen (ja ne, eher ein wenig müde draufgeklettert). Und dann los, ein paar Kilometer den Rhein entlang, dann am Stauwehr den Rhein überquert. Immer schön gemütlich. Keine Hektik. Gute Musik in den Ohren; ja ich habe eine Spotify Account und lade Lieder aufs Phone, die ich dann Offline hören kann. Aber nicht im Strassenverkehr. Und auch nicht so laut, dass ich unterwegs nichts höre. Ich will das Geräusch der Räder auf dem steinigen Weg, das Knirschen der Steinchen hören. Auch den Fluß, der gerade nicht mehr so viel Wasser führt, aber vielleicht gerade deshalb mehr gluckst und gluckert als sonst. Und neben all den Geräuschen noch die Musik, die mir gefällt, nur für mich alleine, das ist ein toller Feierabend.
Wohin jetzt? Weiter am Rhein entlang? Oder ab in die Wälder? Keine richtigen Berge, aber doch ziemliche Hügel. Aber ich hab ja ein Pedelec, ein E-Bike, also kann man die Steigung ruhig wagen. Und oben angekommen gibt es keine Autos und auch auf den Waldwegen keine Fußgänger. Das ist es, was mir beim Fahrradfahren gefällt. Irgendwann ist man im Niemandsland. Zu weit weg vom nächsten Ort, vom nächsten Parkplatz, als dass Spaziergänger bis dahin gehen würden. Und die Wege sind leer. Bergauf mit Unterstützung, bergab einfach rollen lassen. Keine Ahnung, wo ich bin. Die Sonne muss immer leicht rechts vor mir sein, dann bin ich grob in der richtigen Richtung. Wegweiser gibt es auch keine. Und wenn, dann nur zum nächsten Ort, dessen Namen ich zwar schon gehört habe, aber noch nie geografisch zugeordnet.
Es ist angenehm und es wird auch so schnell nicht dunkel.
Auf einmal taucht ein versteckter Weiher auf. Zeit, eine kurze Pause zu machen.
Ein Schild informiert mich, dass ich mich auf einem Dorflehrpfad befinde. Zur Zeit ist es eher ein Leerpfad, was ich sehr geniesse,
Der Weiher entstand 1964 von Menschenhand und heisst Etelweiher. Mit der Etelquelle.
Natürlich gibt es auch eine Sage über das „Etelwybli“, einer Hexe, die seit dem Mittelalter hier hausen soll. Eine schöne Stelle hat sie sich ausgesucht.
Meine Kamera habe ich zuhause gelassen, ganz untypisch für mich, aber mein Smartphone hat ja auch so was, mit dem man Bilder machen kann.
Und so wird der Weiher, in dem das Etelwybli die Wolken eingefangen hat, abgelichtet und dann geht es ganz entspannt wieder nach Hause