Schauspielerin mit technischem Interesse

Publicity photo of Hedy Lamarr for film Comrade X. MGM / Clarence Bull Public Domain File:Hedy lamarr – 1940.jpg Created: 1 January 1940 Publicity photo of Hedy Lamarr for film Comrade X. MGM / Clarence Bull Public Domain File:Hedy lamarr – 1940.jpg Created: 1 January 1940

Am 9. November 1914 wurde die Schauspielerin Hedy Lamarr als Hedwig Eva Maria Kiesler in Wien, dem damaligen Österreich-Ungarn geboren.
Dass Hedy Lamarr nicht nur Schauspielerin war, sondern ein Verfahren miterfunden hat, welches die Entwicklung der GPS-, Bluetooth- und WiFi Technologie ermöglicht hat, ist nur sehr wenigen bekannt.


1937 zog Hedy Lamarr in die USA, um ihre Hollywood-Karriere zu starten. In den 1930er und 1940er Jahren wurden zahlreiche Filme mit ihr gedreht. Neben der Schauspielerei hatte sie ein großes Interesse an der Technik allgemein und sie hatte in ihrem Haus einen Technikraum mit einem Zeichentisch und viel technischer Literatur.

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges häuften sich die Berichte, die über die Versenkung von Schiffen durch deutsche U-Boote im Antlantik berichteten.

Hedy Lamarr begann nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Torpedotechnologie zu suchen. Zu der Zeit konnten die funkferngesteuerten Torpedos leicht vom Kurs abgebracht werden, indem ein Störsignal auf der Frequenz des gesteuerten Torpedos ausgestrahlt wurde.

Der Komponist George Antheil experimentierte mit der automatisierten Steuerung von Musikinstrumenten (bekannt ist sein „Ballet Mécanique“. Mit ihm zusammen kam Lamarr auf die Idee des „Frequenzspringens“, welches im Wesentlichen dazu diente, das Steuersignal zu verschlüsseln. Da es unmöglich war, alle Frequenzen abzutasten und auch zu blockieren, würde damit die Verfolgung und Umleitung von funkferngesteuerten Torpedos unmöglich gemacht.

Zwar erhielten Lamarr und Antheil am 11. August 1942 ein Patent für ihre Erfindung, die US-Marine war an der Anwendung der Technologie jedoch nicht interessiert.
Dies sollte sich zwanzig Jahre später ändern. Bei der Blockade Kubas im Jahre 1962 wurde das Konzept auf Militärschiffen angewendet.

Obwohl das Frequenzsprungkonzept von Lamarr und Antheil als Grundlage für die in GPS-, Wi-Fi- und Bluetooth-Geräten verwendete Spread-Spectrum-Kommunikationstechnologie angesehen werden kann, wurde Lamarrs Anteil an dieser Entwicklung weitgehend übersehen.

Erst 1997 zeichnete die Electronic Frontier Foundation Lamarr für ihre technologischen Beiträge mit einem Preis aus.

Hedy Lamarr starb im Jahr 2000 im Alter von 85 Jahren; vierzehn Jahre später wurde sie für ihre Erfindung eines „geheimen Kommunikationssystems“ in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen.