Schlittenfahrt

Ge 4/4 III "Tujetsch" im Bahnhof Bergün

Ski bin ich komischerweise nie gerne gefahren, keine Ahnung, warum. Langlauf ja, aber eher so spazieren gehen anstatt sich zu sehr sportlich durch die Loipe zu schieben. Aber wie es „Murphy´s Law“ so will, war ich dann zwei Mal im Ski-Schullandheim und bei der Bundeswehr (ja ich musste noch Wehrdienst ableisten) kam ich zu den Gebirgsjägern und „durfte“ am Wendelstein eine „Winterkampfausbildung“ machen (der einzige Kampf war der mit meinen Skiern). Und dann hab ich noch in Weilheim in Oberbayern gewohnt und alle waren neidisch, dass ich so nahe an den Skigebieten war….

Schlittenfahren war da schon was anderes.

Ich bin auf der Schwäbischen Alb aufgewachsen, in einer Höhe von 700 bis 800 Meter, da gab es noch die richtigen Winter. Vielleicht nicht immer zu Weihnachten, aber dann kurz darauf und oft hatten wir an Ostern noch Schnee.

Es gab genügend „Buckel“ zum runterfahren, ach ja: Natürlich musste man den Schlitten auch hoch ziehen.
Und am Schönsten war die „Nachtfahrt“ auf der recht buckligen „Kälberwiese“, die im Mondenschein so schön glatt aussah, aber genügend Bodenwellen und „Schanzen“ hatte, dass man schon mal mit Vollgas einen Überschlag gemacht hat.

Ja, es gab blaue Flecken und auch irgendwie immer mal ein verstauchtes Bein oder so. Aber es war super.

Später haben wir dann ein ganz anderes Schlittenerlebnis entdeckt, die Schlittelbahn Preda-Bergün in Graubünden/Schweiz. Als Eisenbahnfan die beste Kombination, die man sich vorstellen kann: Mit dem Zug hoch auf den Berg und dann die Passstraße runter ins Tal, durch Serpentinen, über Brücken und unter ihnen durch.

Die Kinder bekamen einen Helm, da die Fahrt nicht ganz „ohne“ war. Hin und wieder hat man auch einen kaputten Schlitten am Wegesrand passiert.

Ziemlich viel Verkehr an einigen „Schikanen“

Wenn man die Abfahrt wirklich schnell absolviert hat, musste man nicht lange am Bahnhof Bergün auf den nächsten „Schlittelzug“ warten, der einen wieder auf den Berg brachte.

Der Schlittelzug Bergün-Preda

Und Abends gab es dann noch Schlitteln bei Flutlicht, wobei die Straße an einigen Stellen trotzdem noch stockdunkel war.

Gewohnt haben wir immer im Hotel „Grischuna“ in Filisur. Halbpension, denn am Abend waren wir müde und hungrig.

Auch wenn mir beim Schreiben schon das Kreuz weh tut: Mindestens einmal möchte ich das nochmals machen.

Da es natürlich dieses Jahr nicht geht, habe ich ein paar meiner alten Dias rausgesucht und eine kleine Bildergalerie zusammengestellt.

Und zum Abschluss noch ein Link zu einem super Video
Auf YouTube habe ich mal wieder Beethovens Fünfte als Schlittenfahrt angeschaut. Für mich immer wieder eine gute Unterhaltung: https://www.youtube.com/watch?v=vcBn04IyELc4