Das Monatsbild Mai zeigt das Schloss Hohentübingen aus einer besonderen Perspektive: Aus „Rats View“ Perspektive. Auf Deutsch würde man vielleicht „Froschperspektive“ sagen, wobei es in den Städten bestimmt mehr Ratten als Frösche gibt.
Es war das Thema eines „Drink & Click“ Events, an welchen ich vor der Coronazeit öfters teilgenommen habe. Wie aus dem Eventnamen entnommen werden kann, trifft man sich bei „Drink & Click“ ganz einfach zum gemeinsamen Fotografieren und anschließend zu einem gemütlichen Beisammensein. Also eher „Click & Drink“, was wahrscheinlich auch der Qualität der Bilder entgegenkommt…
„Drink&Click“ Chapter gibt es in verschiedenen Städten, das Thema wird von Juan Gonzalez, dem Gründer von Drink&Click aus Austin, Texas vorgegeben. Wen es interessiert, hier die Website von Drink&Click: https://www.drinkandclick.com/
Zurück zum Bild. Zufällig lag auf der Mauer vor dem Schloss dieses Teil einer angekokelten Zeitung. Und zufällig war das Wort „Tübingen“ noch lesbar. Ohne „Rats View“ hätte ich das wahrscheinlich gar nicht gesehen. Manchmal ist es spannend, die Perspektive zu verändern.
Noch ein paar Worte zu Schloss Hohentübingen.
Auf einem Berg in Mitte der Stadt Tübingen steht das ab dem 11. Jahrhundert erbaute, im 16. Jahrhundert erweiterte Schloß Hohentübingen. Es ist mittelalterliche Burg, neuzeitliches Schloss und Festung in Einem.
Erbaut wurde Hohentübingen vermutlich um 1037, zuerst umgeben von Holzpalisaden. Im 12. und 13. Jahrhundert kamen die steinernen Wälle dazu. Die Grafen von Tübingen wurden 1081 erstmals erwähnt.
1149 wurden die Grafen durch König Konrad III. zu Pfalzgrafen erhoben. 1342 verkauften die Pfalzgrafen von Tübingen Stadt und Burg zur Schuldentilgung an die Grafen von Württemberg, welche Hohentübingen neben Stuttgart und Urach als Residenz nutzten.
Nachdem die Burg fast vollständig abgebrochen war, wurde sie ab 1509 als Festes Schloss mit vier Artillerierondellen neu errichtet. Das Schloss diente als Nebenresidenz und als Landesfestung, so wie die Festungsanlagen von Hohenneuffen, Hohenurach, Hohenasperg, Hohentwiel, Schorndorf und Kirchheim (Teck).
1817 legte Johann Gottlieb Bohnenberger den Nordostturm des Schlosses als den kartografischen Nullpunkt von Württemberg fest. Von diesem Punkt aus vermaß Bohnenberger das gesamte Königreich Württemberg.
1994 wurde im Schloss das seit 1997 der Öffentlichkeit zugängliche „Museum Alte Kulturen“ als Teil des Museums der Universität Tübingen (MUT).
Zurück zum „Drink&Click“: Wer die Preisträger der damaligen „Drink&Click“ Challenge sehen möchte:
https://www.drinkandclick.com/home/2020/4/17/drink-and-click-februarys-challenge-winners-rats-eye-view