Anfang diesen Monats ist Horst Brandstätter im Alter von 81 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben.
Es mag sein, dass Horst Brandstätter vielen kein Begriff ist, aber wenn ich den Namen „Playmobil“ nenne, dann können wahrscheinlich alle etwas damit anfangen.
Horst Brandstätter hat nach dem Tod seines Vaters den auf Metallspielzeug spezialisierten Betrieb umgebaut und sehr früh auf den Werkstoff Kunststoff gesetzt. Bereits Ende der Fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts machte er den Hoola-Hoop Reifen zum Kassenschlager.
Die Geburtsstunde von „Playmobil“ war jedoch 1974, als Brandstätter seinen damaligen Mustermacher Hans Beck beauftragte, ein Spielsystem zu entwickeln, welches wenig Kunststoff benötigt. Heraus kamen die 7,5 Zentimeter grossen bunten Figuren, die die Firma damals vor dem Konkurs gerettet haben. Brandstätter war selbst überrascht von der anhaltenden Faszination der Playmobilwelt auf die Kinder.
Bis heute wurden 2,8 Milliarden Playmobil-Figuren verkauft. Das heisst, dass die Weltbevölkerung zu 38% schon in Plastik gegossen wurde. Fast jeden Beruf, unendlich viele Tätigkeiten wurden in Playmobil umgesetzt. Neben der wirklichen Welt mit Polizei, Einbrecher, Gärtner und Verkäufer gibt es Feen und Fantasiefiguren. Und zum diesjährigen Martin Luther Jubiläumsjahr gibt es den Reformator auch in der Playmobilwelt.
Die meisten Playmobilfiguren werden im mittelfränkischen Dietenhofen hergestellt, andere Produktionswerke finden sich auf Malta, in SOanien und in Tschechien.
Schon vor seinem Tod hat Horst Brandstätter das Weiterleben der Firmengruppe gesichert. Der Unternehmensstiftung wird die Firma nach dem Tod von Brandstätter gehören.
Ich wünsche mir, dass das Erbe von Horst Brandstätter, seine liebenswerten Figuren aus der Playmobilwelt, noch lange das Aushängeschild der Stiftung Brandstätter sein wird.