Wo Schatten ist, ist auch Licht

JaLicht und Schatten in Hong Kong, ich weiß, das Sprichwort heisst anders. Es beginnt mit dem Licht, dem Positiven und endet mit der Erkenntnis, dass es dort, wo es das Helle, das Gute gibt, auch den Schatten, das Negative gibt.
„Wo Licht ist, ist auch Schatten“: Diese Erkenntnis, so logisch und einfach sie sein mag, verkörpert für mich eine positive Einstellung. Wir haben etwas Gutes, etwas Schönes, etwas, was uns hilft, was uns freut, und es ist klar, dass es da auch negative Aspekte gibt. Wir sind uns derer bewußt, wir gehen nicht blind durch die Gegend, aber wir freuen uns zuerst mal an den positiven Dingen, dem Licht.
Dies prägt, meistens wenigstens, meine Einstellung zum Leben. Und dazu gehört auch die Einstellung zu Vorkommnissen, zu Errungenschaften.
Leider kommt es mir in den letzten Jahren verstärkt so vor, dass der Satz von vielen meiner Bekannten und allgemein gesagt, von sehr vielen Menschen in meinem Umfeld umgedreht wird, und dann noch so verstümmelt, dass meist nur noch die Einstellung bleibt „Da ist Schatten“. Und dieser Schatten ist nicht der kühlende Platz im Hochsommer, er ist nur negativ belastet.
Unser Leben ist nur noch Schatten. Es fängt beim Wetter an. Im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt und doch zu warm weil kein Schnee. Dafür im Frühjahr nur Pollen und auf der Autobahn nur Polen – und Tschechen – und Baustellen. Immer Baustellen, wenn wir fahren wollen. Wir wollen immer fahren, aber die Schlaglöcher, man könnte endlich mal die Strasse richten. Und die Radwege, man muss ja immer auf der Strasse fahren, blöde Radfahrer. Und jetzt auch noch die E-Bikes, die sind gefährlich, erreichen sicher bald die Geschwindigkeit eines Autos, denn diese Pedelecs kann man pimpen, blödes Englisch, das heisst frisieren. Ach ja, die werden auch immer teurer, die Frisöre, und meine Haare weniger. Wird eh alles weniger, jetzt nehmen sie einem schon eine Stunde vom Tag und geben sie erst ein halbes Jahr später wieder her. Was die mit der Stunde wohl machen? Die wird bestimmt manipuliert. Soll ablenken von den desaströsen Zuständen in unserem Land.
Endlos, ohne Punkt und Komma könnte man weiter machen mit den Schatten, dem Negativen.
Ich habe einfach das Gefühl, wenn man die Schatten ein wenig aufhellen will, dann kann man das am Besten, wenn man die Sonne reflektiert.

Das zum Abschluss eines wunderschönen Sonnentages hier am Hochrhein, bei dem ich leider die Jalousie runter machen musste, da die Sonne mich so geblendet hat, dass ich am Bildschirm nichts Vernünftiges mehr machen konnte. Als ich dann in einer Telefonkonferenz augenscheinlich nicht mehr richtig lesen konnte, musste ich die Sonne aussperren, bevor meine Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer auf die Idee gekommen sind, ich könnte einen Schatten haben