Normalerweise stören mich bei Städteaufnahmen Menschen im Bild nicht, denn sie gehören bis zu einem gewissen Maße dazu. Trotzdem gibt es immer wieder Situationen, bei denen man weniger oder gar keine Menschen auf dem Bild haben möchte. Da uns Freizeitfotografen sicher das nötige Kleingeld fehlt, mal kurz einen fotografischen Raum absperren zu lassen, gibt es ein paar Methoden, „Menschen“ verschwinden zu lasse
Langzeitbelichtung
Je länger man ein statisches Objekt belichtet, desto verschwommener werden die sich bewegenden Objekte. Dies kann man sich zunutze machen, wenn man entweder nachts oder mit einem sogenannten (ND) Neutralgraufilter forografiert. Auf jeden Fall ist bei dieser Art der Aufnahmen ein Stativ erforderlich. Vielleicht gehe ich auf diese Art der Fotografie in der nächsten Zeit mal genauer ein.
Mehrfachbelichtung
Da ich (leider) mir viel zu selten die Mühe mache, mein Stativ mitzuschleppen und aufzubauen, ist mir gestern beim Jubiläum „50 Jahre Bayerisches Eisenbahnmuseum Nördlingen“ eingefallen, dass ich ja die Menschen, die sich bei einem solchen Jubiläum um die Dampfrösser versammeln, durch die Aufnahme mehrerer Bilder quasi eliminieren kann.
Wie funktioniert das?
Natürlich wäre auch hier ein Stativ perfekt, da sich der Bildinhalt über alle Bilder an der exakt gleichen Stelle befindet, was die nachfolgenden Aktionen vereinfacht. Wie gesagt, habe ich es auch ohne Stativ einigermaßen hinbekommen.
Menschen auf solchen Ausstellungen bewegen sich – meistens jedenfalls 😉
Wenn man nun viele Bilder des gleichen statischen Motivs mit der gleichen Brennweite und der gleichen Belichtung so aufnimmt, dass die Menschen sich bei jedem Bild woanders befinden, dann habe ich viele Bilder des statischen Motivs. Dort, wo bei einem Bild ein Mensch mein Motiv verdeckt, ist dieser Teil beim anderen Bild frei. Damit kann ich dann die Bilder quasi übereinanderlegen und die Menschen „ausradieren“ (im Bildbearbeitungsprogramm natürlich)
Nachfolgend die Bilderserie einer ziemlich imposanten Dampflok, mit sich bewegenden, mehr oder weniger imposanten Menschen
Man kann sehen, dass auf jedem Bild ein anderer Teil der Lokomotive verdeckt ist, aber auch immer wieder andere Teile frei. Lege ich jetzt die einzelnen Bilder der Lok deckungsgleich in einem Bildbearbeitungsprogramm übereinander (das geht auch im kostenlosen Programm „Gimp“), dann kann ich dort, wo die Menschen sind, den Bildinhalt der Ebene rausradieren und die Ebene darunter wird sichtbar. Es ist ein wenig Aufwand, aber das Ergebnis lohnt sich meiner Meinung nach.
Noch ein Beispiel:
Nach dem Bearbeiten:
Viel Spass beim Nachmachen