Liebe Leserinnen und Leserer

Ja, Sie haben richtig gelesen. In der Überschrift ist kein Schreibfehler. Ich habe nachgedacht. Und wenn ich mal nachdenke, dann kann es sein, dass manchmal etwas Komisches dabei herauskommt. Ich glaube, so auch dieses Mal. Aber urteilen Sie selbst.

Abgesehen davon, dass das Schreiben von „Genderkorrekten“ und „Gleichberechtigten“ Schriftstücken sowie Ansprachen vor gemischtem Publikum langsam zu einer Verdoppelung des Schriftsatzes bzw einer nicht unerheblichen Zeitüberziehung der ohnehin schon zu langen Auftaktrede führt, bin ich natürlich einer der Letzten – nein, ich meine, einer der Letzten, die sich gegen eine solche korrekte Kommunikation wehren würde. Also nicht einer der Letzten, weil es die anderen aufgegeben haben oder gar mundtot gemacht worden wären; nein einer der Letzten, die Reihenfolgemässig dagegen sein würden – oder so.

Aber zurück zu meinen Gedanken: Wenn wir zum Beipiel Berufe wie Bäcker, Metzger (nee, den lassen wir mal wegen der heutigen Veganwelle mal ausser Betracht), Friseur und ähnliches nehmen, dann sind dies erstmal neutrale Berufsbezeichnungen. Eine Frau, die das Bäckerhandwerk bekleidet, ist demnach eine Bäckerin. Ergo ist das „in“ die Bezeichnung einer weiblichen Person, die den Beruf Bäcker ausübt. Soweit klar und auch in aller Munde und Tastaturen. Auch bei Stellenausschreibungen wird richtig annonciert „Suche Bäcker m/w/d“…

Nun kommen wir zum eigentlichen Problem. Nehmen wir an, „Bäcker“ bezeichnet die geschlechtsneutrale Berufsbezeichnung, während „Bäckerin“ das Geschlecht des Menschen bezeichnet , die diesen Beruf ausübt, nämlich weiblich, dann müsste richtigerweise der männliche Bäcker auch ein geschlechterklärendes Suffix hinter der Berufsbezeichnung bekommen. Ich habe mich in dem Fall der Einfachheit halber für „er“ entschieden, man könnte natürlich auch das lateinische „us“ wieder einführen, was die auf „er“ endenden Berufsbezeichnungen nicht so „stotterhaft“ erscheinen liese.

Nähmen wir, um beim Bäcker zu bleiben, jetzt an, wir würden für die Frauen das „in“ beibehalten, sollten wir im Zuge des logischen Wortaufbaues bei Männern das „er“ zum Wortstamm fügen.

Damit hätten wir die Bäckerin und den Bäckerer
Oder die Lehrerin und den Lehrerer
Obwohl mir jetzt doch Lehrerin und Lehrerus, also das lateinische Suffix besser gefällt. Müssten wir dann nicht aber der GLeichberechtigung wegen auch das lateinische Suffix bei den weiblichen Berufsausübenden nehmen, also Bäckera und Lehrera ?

Ich sehe, liebe mir bis hierher gefolgten Leserae und Leseri (ja das wäre ja dann auch noch zu bedenken, dass man den Plural richtig setzt), dass die Gedanken meinerseits zwar ansatzweise gut und in sich schlüssig sind, jedoch noch einige Umwägbarkeiten enthalten. So bin ich mir noch nicht schlüssig, mit welchem Suffix man die bei der Stellenausschreibung unter „d“ bezeichneten Menschen, „versehen“ darf, ohne gleich die nächsten Probleme zu generieren. Ein lateinischen „um“ dürfte nicht die Lösung sein.

Ich werde weiter nachdenken….

P.S.: Falls jemand aus der Leserinnen- und Lesererschaft es nicht bemerken sollte, hier ein kleiner Hinweis:
Dies ist alles nicht ganz ernst gemeint 😉