Qualität – Eine Frage des Preises?

Obwohl ich in der Modebranche mein Geld verdiene und mich in diesem Umfeld auch sehr wohl fühle, möchte ich mich nicht unbedingt als „Fashion-Victim“ bezeichnen.

Aber hin und wieder zieht es mich auch in die Bekleidungs- und Schuhläden als aktiv  handelnder Käufer des an sich benötigten Eigenbedarfs an „Körperbedeckungs- und Schutzmaterial“.  So marschierte ich, als es wirklich keine einigermassen herzeigbaren Halbschuhe in meinem Repertoire mehr gab, vor vier Wochen in einen Schuhladen, der „Markenschuhe“ angeboten hat. Riesenauswahl, Kleine Preise, Alle Grössen, Farben und Variationen wurden angepriesen.

Ok, zugegeben: Schuhe werden bei mir nach folgenden Kriterien ausgesucht:
Grösse kenne ich, also geht es nur in diese Regalreihe
Farbe: Nichts Ausgefallenes, es muss zu allem passen, ich will schliesslich nicht vier paar Herrenhalbschuhe, nur damit sie zum Outfit passen.
Preis: Ganz klare Obergrenze definiert. Kann nur durch überzeugende Qualitätsargumente aufgeweicht werden.
Dadurch ergibt sich das Suchschema „Regal-Farbe-Form-Preis“
Mit diesem Schema bin ich eigentlich in zwanzig Minuten bei dem Paar Schuhe, die ich dann auch kaufe.

War dieses Mal auch so, nur dass es auf Anraten meiner Lebensberaterin dann zwei Paar Schuhe geworden sind. Markenschuhe, Preislevel am Anschlag.

Mit dem Gefühl, zu viel Geld für Schuhe ausgegeben zu haben, aber eben auch wieder für die nächsten 20 Monate versorgt zu sein, habe ich dann den Laden verlassen.

Ende des Liedes:
Nach zwei Wochen löste sich beim ersten Paar Schuhe die Sohle. Zum Glück hatte ich ja noch ein zweites Paar gekauft. Vielleicht hatte ich ja wieder das persönliche Glück, einen  „Montagsschuh“ zu ergattern.  Das andere Paar Schuhe (es war auch ein anderes Modell, so uniform bin ich dann doch wieder nicht) war vom gleichen renommierten Hersteller, hat jetzt heute morgen, also auch nach zwei Wochen, die ersten Auflösungserscheinungen. Dieses Mal nicht an der Sohle, sondern am vernähten Obermaterial.

Bei beiden Schuhmodellen kann die mindere Qualität nicht mit dem Preis zusammenhängen. Das Problem in meinem Kopf jetzt: Wenn sich ein höherer Preis nicht in einer besseren Qualität auszahlt, wo dann?

Ich werde jetzt die Schuhe zurück bringen, und bin gespannt, ob sie mir umgetauscht werden. Und wenn ja, wie lange die anderen halten. Da bin ich jetzt konsequent. Ich will wissen, ob die Marke erfolgreich auf „Vierzehntageschuhe“ setzt.

Ich werde dann hier in den Kommentare die Neuigkeiten posten.