Das Cabrio

Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich mir wünschte, ein Cabrio zu besitzen. Und diese Tage wiederholen sich seit ungefähr 34 Jahren. Und immer wieder gibt es andere Gründe, eben kein solches Teil sich zuzulegen.
Waren es vor 34 Jahren mangelnde Kapitalreserven oder ungenügende Bemühungen, meine Lateinnote auf die magische Höchsstufe zu bringen – meine Eltern hatten mir damals einen „Triumph Spitfire“ versprochen, wenn ich in der Endnote eine „Eins“ in Latein haben würde (konnten sie ja auch ohne Problem, bei meinen Leistungen hätte ich es nicht mal zu einer Radabdeckung gebracht), sind es heute eher „Vernunftskriterien“ wie „kein Platz“, „zu teuer“, „zu alt“ (das gilt dann für mich, nicht fürs Auto).

Ok, dann ist wieder eine Zeit Ruhe, aber an Tagen wie heute, an denen ich mich in meine „Konservendose“ setze, in welcher die grösste Frischluftfreiheit in heruntergedrehten Scheiben besteht, überkommt es mich wieder.

Mal sehen, ob ich es doch irgendwann noch mache. Und dann gehöre ich zu denen, die ich vor dreissig Jahren angeschaut habe und dachte: „Steinalt, aber Cabrio fahren, das reisst auch nichts mehr raus“

Wäre mir aber jetzt total egal, was die Anderen denken