„Feschte Ärmle and an digga Bauch“, nein, ich meine nicht Herrn Thierse, sondern „onser schwäbische Brezel“. Und genau die, zusammen mit ihrem Vetter „Weckle“ bringt den sonst gegen Populismus und Rassismus angehenden Herrn Thierse „a bissle en Raasche“ (macht ihn also ein wenig wütend). Ist ja auch verständlich: Geht der arme Mann morgens in eine Bäckerei und will Schrippen, in der ganzen Auslage liegen aber nur „Wecken“ . Obwohl sich die Schwaben in Berlin offensichtlich Mühe gegeben haben, hochdeutsch zu schreiben (in ihrer Urheimat würde das Gebäck nämlich „Weggle“ heissen), muss es morgens für einen offensichtlich nicht ganz ausgeschlafenen Herrn Bundestagspräsidenten wie eine Ohrfeige wirken, wenn da „Wecken“ steht. Dabei wurde er doch schon geweckt, um Schrippen zu holen.
Und dann wollen die kleinbürgerlichen Schwaben, die scheinbar nur nach Berlin gekommen sind, um der schwäbischen Enge zu entfliehen, in Berlin auch noch die „Kehrwoch‘ “ einführen. Schon seit Jahren ist in den Kalendern diese schwäbische Errungenschaft als Abkürzung geführt, Nichtschwaben haben es bis heute nur nicht bemerkt; „KW“ heisst nicht etwa „Kalenderwoche“, sondern „Kehrwoche“. Zu beweisen ist dies ganz einfach bei internationalen Kalendern: Da steht gross und deutlich „CW“, und das heisst „Cleaning Week“.
Ja, lieber Herr Thierse, eine Weltstadt wird erst Weltstadt, wenn es dort Weggle, Brezla and Moscht gibt. Und ich bin sicher, dass die Piefkes ganz froh sind, wenn „a baar Schwobaseggl“ in Berlin sind.
Betrachten Sie die Schwaben in Berlin einfach als Abgesandte des Bundeslandes, welches Berlin durch den Länderfinanzausgleich ein wenig untere Arme greift.
Und: „Mir hennd au Humor, abr ’s koh sei, dass den oifach a Nichtschwob genau so wenig vrstoht, wir mir den Ihrigen, Herr Thierse“
Ach so, noch was:
Pflaumendatschi ist nicht schwäbisch. Mir hennd Zwetschgakuacha….