Wegwerfmentalität

Sind die Deutschen Verbraucher wirklich die Hauptschuldigen der „Wegwerfmentalität“?
Oder ist es schwierig, Produkte zu bekommen, die man reparieren lässt, statt sie wegzuwerfen?
Der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbart, hat am 15. November die „Wegwerfmentalität“ der deutschen Verbraucher kritisiert.
Diese führe zu immer grösseren Müllbergen.

Ist es denn wirklich so, dass wir gleich alles wegwerfen, wenn es etwas Neues, Schöneres gibt? Oder wenn etwas kaputt ist?
Rechnen wir schon damit, dass ein heute neu gekauftes Teil kurz nach der Gewährleistungszeit oder Garantiezeit ein Fall für den Müll ist?

Ich denke da etwas anders darüber
Klar, sind neue Dinge immer schöner und besser, aber sie kosten auch Geld und somit überlegen wir Normalverdiener bei vielen Dingen schon, ob es etwas Neus sein muss, oder ob das Bisherige noch genügt.
Leider wird uns Verbrauchern zum Thema „Nachhaltigkeit“ nicht unbedingt Unterstützung von seitens der Industrie entgegen gebracht.
Reparaturen sind meist nicht möglich oder werden gleich so teuer angesetzt, dass es einfach nicht lohnt, das Teil reparieren zu lassen.
Staubsaugerbeutel für einen zehn Jahre alten Staubsauger? Fehlanzeige.
Waschmaschine reparieren? Nein, aber wir haben ein gutes Angebot für eine neue.
Schuhe neu besohlen? Dabei kosten ganz neue Schuhe neu auch nicht viel mehr.
Die Reihe ließe sich endlos fortsetzen.
Es wird immer wieder gesagt, dass der Verbraucher den Markt diktiere. Ich glaube, so einfach ist es längst nicht mehr.

Natürlich ist der Verbraucher selbst nicht absolut unschuldig, da er meist dann einen Neukauf der Reparatur vorzieht. Aber gerade die Regierung ist auch am Zug, Nachhaltigkeit der Produkte einzufordern.

Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte.