Gegen das Vergessen

TodFünfzehn Jahre nach dem Ende des unsäglichen Krieges, der in der Geschichte „Der Zweite Weltkrieg“ genannt wurde, und doch so anders war als alle Kriege davor, weil es eben nicht „nur“ ein Krieg war, wurde irgendwo im südlichen Deutschland, genauer gesagt, auf der schwäbischen Alb, ein Kind geboren. Es war ein Sonntag ziemlich am Ende des Oktobers, und wenn es nicht Sonntag gewesen wäre, sondern Freitag, dann wäre Weltspartag gewesen. Das nur so nebenbei.
Der Junge war das Kind von Eltern, die den zweiten Weltkrieg als Kinder und Jugendliche erlebt haben. Die Mutter war bei Kriegsende knapp fünfzehn Jahre alt, der Vater siebzehn.
Jungmädelbund und Hitler Jugend waren Bestandteil der damaligen Jugend im „Dritten Reich“. Der Vater des Kindes war als Flakhelfer am Westwall und hat Dinge gesehen, von denen er nie im Detail erzählt hat, auch später nicht.

Der Junge dieser Eltern wuchs ganz normal auf. Nur auf eines musste er verzichten: Auf Kriegsspiele, Spielzeugwaffen und Spielzeugsoldaten. Da reagierte sein Vater allergisch. Wahrscheinlich, weil er als Jugendlicher diese Dinge als Wirklichkeit erlebt hat.

Dieser Junge hat nicht viel von seinen Eltern erfahren, wie es zur Zeit ihrer Jugend war. Und trotzdem hat er gemerkt, dass seine Eltern nicht wollen, dass sich so etwas wiederholt.

Beim „Ausflug“ nach Dachau, in das sogenannte „KZ“, es muss so in der siebten Klasse des Gymnasiums gewesen sein, ist er ganz still geworden, wollte mit seinen Gedanken alleine sein, nicht bei den Klassenkameraden, die schnell zum nächsten Programmpunkt „München City“ umschwenkten.

Nach diesem Ausflug wollte der Junge viel wissen von seiner Mutter, die damals als Kind nicht viel erfahren hat von den Dingen, die sich ereigneten. Die mitbekommen hat, dass die Juden jetzt einen Stern tragen mussten, dass man jetzt eher einen Bogen um sie machen musste, weil es einem so gesagt wurde.

Ab dem Besuch im Dachauer Lager war das Interesse an den Geschehnissen der Zeit Weimarer Republik bis zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland geweckt.

Und dieser Junge ist heute selber Vater von vier jetzt schon erwachsenen Kindern. Und er ist froh, dass diese Kinder die Situation heute genau so gefährlich einschätzen, wie er selbst.

Auch wir, die wir das „Dritte Reich“ und den Zweiten Weltkrieg nur vom Hörensagen kennen, haben die Verpflichtung, alles, was wir wissen, weiter zu geben, nicht zu schweigen bei dem, was heute in unserem Land passiert.

Wir haben die Verpflichtung, das Versprechen, welches nach der Gewaltherrschaft der NSDAP und der Kapitulation von der jungen Bundesrepublik gemacht wurde, zu halten:

„NIE WIEDER“

Dieser Artikel ist Teil des Projektes „Gegen das Vergessen“, das Sylvia Kling in ihrem Blog ins Leben rief, inspiriert wurde von Theaterregisseur und Schauspieler Jürgen M. Brandtner, der vor fünf Jahren mit dem Leseabend „Aktion wider den undeutschen Geist“  Texte zur nationalsozialistischen Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 vorlas.

Ich persönlich sehe es als unbedingt wichtig an, jetzt die Stimme zu erheben, unsere Kraft einzusetzen und alles erdenklich mögliche zu tun, um mit unseren demokratischen Mitteln, unserer garantierten freien Meinungsäusserung und den uns zu Verfügung stehenden medialen Mitteln ein klares Zeichen gegen die in Deutschland aufkeimende rechtsradikale Unmenschlichkeit zu setzen. Zu zeigen, dass diese Bewegung nicht „das Volk“ ist, nicht das Recht hat, die schwarz-rot-goldene Nationalflagge als ihre Fahne zu hissen.

Teilnehmer_innen des Projektes „Gegen das Vergessen“

(Die aktuelle Liste ist unter https://sckling.wordpress.com/category/gegen-das-vergessen/ zu sehen):

 

https://sckling.wordpress.com/category/gegen-das-vergessen/

http://querdenkende.com/2016/02/11/teilnahme-am-projekt-gegen-das-vergessen/

https://arnovonrosen.wordpress.com/2016/02/11/teilnahme-am-projekt-gegen-das-vergessen/

https://belanahermine.wordpress.com/2016/02/11/rosa-ein-beitrag-zum-projekt-gegen-das-vergessen/

https://ulerolff.net/2016/02/11/gegen-das-vergessen/

https://lyrifant.wordpress.com/2016/02/12/gegen-das-vergessen/

https://annalenaslesestuebchen.wordpress.com/2016/01/29/ein-erbe/

http://seniorenleichtathletik.com/2015/10/16/59-dieses-mal-kein-sportbericht-doch-hoffentlich-genau-so-interessant/

http://herzhuepfen.com/2016/02/09/kein-gewicht-ein-beitrag-zur-aktion-gegen-das-vergessen/

http://querdenkende.com/2016/02/09/revolutionaere-wesen-taeuschen-uns/

http://querdenkende.com/2016/02/12/nie-wieder-krieg-papa/

https://pawlo.wordpress.com/2016/02/10/gegen-das-vergessenagainst-forgetting/

https://belanahermine.wordpress.com/2016/02/10/gegen-das-vergessen/

https://monikamaria.wordpress.com/2016/02/10/gegen-das-vergessen-2/
https://aouga.wordpress.com/2015/08/30/verzeiht/

https://sugar4all.wordpress.com/2016/02/12/projekt-gegen-das-vergessen/

https://collectinghappiness.wordpress.com/2016/02/12/gegen-das-vergessen-fred-uhlman/

https://rachelgedanken.wordpress.com/2016/02/17/gegen-das-vergessen/

http://seelenglimmern.com/2016/02/19/es-gibt-nur-zwei-menschenrassen-und-die-eine-lebt-ihren-selbstdarstellungswahn-lachend-aus/

https://4alle.wordpress.com/2016/02/20/gegen-das-vergessen-ein-projekt/