Hab ich heute gelesen. Es gibt sie, die Sauberläufer. Saubärläufer? Nein Sauber, etwa so wie nicht schmutzig, rein, also einfach sauber.
Sauber, dachte ich, dass es so was gibt. Läuft sich da einer sauber? Also kommt so von der Arbeit, vom Bau, nimmt nicht den Bus, sondern läuft, also rennt nach Hause und kommt strahlend rein zuhause an? Wenn er dabei grinst, sind die Zähne auch schon geputzt? Wie geht das? Und geht das nur bei äusserlichem Dreck? Kann man sich auch innerlich sauber laufen? Oder ist alles nur Tarnung? Wie bei Volkswagen damals? Man erinnere sich: „Der läuft vielleicht sauber“, sagte der Protzat-Fahrer, nachdem er auf der bundesdeutschen Autobahn mit 220 Kilometern pro sechzig Minuten durch die Gegend gebrezelt ist. Und zuhause macht er den Fernseher an und sieht, dass sein „sauberes“ Auto genau so dreckig ist, wie alle anderen. Aber trotzdem ist es sauber gelaufen. Oder meint man mit „Sauberläufer“ nur einen „Gutläufer“, also einen, bei dem alles gut gelaufen ist? Wobei wir dann vom Aktiven ins Passive kommen… Zuerst läuft man nach Hause als Sauberläufer und dann wird man gefragt, ob heute alles gut gelaufen ist. Sauber, oder?
Neben Sauberläufern gibt es ja auch Saubermänner… Gibt es auch Sauberfrauen? Und Saubermänner haben nicht immer den besten Ruf. Sind alle Saubermänner Sauberläufer? Oder gibt es auch andere Möglichkeiten, sauber zu bleiben?
Fragen über Fragen…
Und da sehe ich genauer hin…
Und der Sauberläufer ist nur ein Teppich, der halt viel länger als breit ist und damit eben ein Läufer, der bereit ist, den Dreck der Leute aufzunehmen (zumindest den unter den Schuhsohlen haftenden oder eben nicht haftenden), bevor diese in unsere sauberen Räume kommen.
Komm herein, bring Glück herein, aber lass den Dreck draussen links ums Eck. Falls das nicht klappt, lauf zügig nur, übern Läufer auf dem Flur.