Die Erinnerung darf nicht enden…

…sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.Roman Herzog, 3. Januar 1996 (Proklamation zur Festlegung des 27. Januars als Holocaust Gedenktag)

Wieder einmal versuchen verschiedene Strömungen, den 27. Januar zu verwässern. Es wird angeführt, dass es mindestens so schlimme Verbrechen gegeben hat und noch gibt. Es wird diskutiert, ob die Bürger der damaligen Deutschland bewusst oder unbewusst das Hitler Regime unterstützt hat. Es wird von der Ungerechtigkeit des heutigen Staates Israel gegen Palästinenser geredet etc.

Auch jüdische Verbände und Gruppierungen versuchen, den 27. Januar für sich zu vereinnahmen, indem sie alles, was als Kritik gegen Israel angeführt wird, als „antisemitisch“ bezeichnet wird.

Bitte lest alle nochmals die Proklamation von Roman Herzog. Dort geht es um die Erinnerung, Leid, Verlust und Gedenken. Und um die Verantwortung, die wir haben, jeder Gefahr der Wiederholung entgegenzuwirken.

Angesichts dieses Gedenktages müssen wir alle die Verantwortung dafür tragen, dass unsere Mitmenschen, egal welcher religiöser und weltlicher Auffassung sie sind, nicht pauschal verfolgt, denunziert oder gar bedroht und angegriffen werden.
Diese Verantwortung kann jeden Tag von jedem von uns getragen werden.
„Wehret den Anfängen“ und „Nie wieder“ muss bei uns und allen folgenden Generationen mehr sein, als nur Worte.

Und dies gilt nicht der Vergangenheit, die wir nicht mehr ändern können, sondern der Gegenwart und der Zukunft.

Ich bin gegen das Vergessen, damit niemals wieder Ähnliches passiert. Ich glaube, ich mache mich an der Vergangenheit mitschuldig, wenn ich sie begrabe, herunterspiele, relativiere und mit anderen Gegebeneheiten veruche zu vergleichen.

Nachdenkliche Grüße
Juckplotz