Textur

Texturen Farbenfrohe Texturen in den Beelitz Heilstätten

Und wieder ruft Royusch zur wöchentlichen Fotochallenge auf. Das Thema diese Woche lautet Textur. Im Allgemeinen ist damit eine Oberflächenbeschaffenheit gemeint. Als Bekleidungstechniker ist mir dieses Wort in den Ausbildungs- und Berufsjahren oft begegnet.

Trotzdem möchte ich dieses Mal nicht die textile Fläche in meinem Bild zeigen, sondern ein paar hintereinanderliegende Wandflächen.

Das Bild wurde in den Beelitz Heilstätten gemacht. Einem Ort, der eine lange Geschichte zu erzählen hat. Und jede Schicht der abgebildeten Texturen hat sicher etwas zu erzählen.

Die Beelitz Heilstätten sind ein denkmalgeschütztes Ensemble von sechzig Gebäuden. Auf einer Fläche von etwa 200 Hektar sind die verschiedensten Einrichtungen und auch Parkanlagen vorhanden.

Die Landesversicherungsanstalt Berlin ließ zwischen 1898 und 1930 die Arbeiter-Lungenheilstätten errichten, die im Endausbau 1200 Betten hatte.

In den Weltkriegen dienten die Heilstätten als Lazarett und Sanatorium für Soldaten.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die schwer beschädigten Heilstätten von der Roten Armee übernommen und das ganze Gelände war bis 1994 das größte Militärhospital der sowjetischen und später russischen Armee im Ausland.

Nach dem Abzug der russischen Soldaten wurde einige Gebäude saniert. Eine neurologische Reha-Klinik, ein Parkinson-Fachkrankenhaus sowie eine Rehabilitationsklinik für Kinder eingerichtet.

2001 wurde die Eigentümergesellschaft insolvent. Dadurch wurde die Sanierung weitgehend eingestellt. Durch Vandalismus ist ein großer Teil der Anlage stark beschädigt worden. Im Jahre 2008 wurde ein Käufer gefunden, aber erst ab 2015 wurde die Sanierung weitergeführt. Mit der Zeit sollen auf dem Gelände wieder Gesundheitseinrichtungen, eine Kita, aber auch Wohnungen entstehen, basierend auf der denkmalgeschützten Bausubstanz.

Die Texturen können also viel von der vergangenen Zeit erzählen.

Texturen
Farbenfrohe Texturen in den Beelitz Heilstätten