Heute wird alles bewertet, für alles gibt es Kennzahlen, neudeutsch auch „KPI“ (Key Performance Indicators) genannt. Nicht nur Maschinen, sondern längst auch Menschen werden auf ihre „Effizienz“ hin bewertet.
Diese Kalkulation macht bei vielen Firmen auch bei dem Wort „Wertschätzung“ nicht halt. Sowohl die Arbeitgeberseite als auch die Arbeitnehmerseite verwechselt das Wort „Wertschätzung“ mit dem „Feststellen von Werten“ im Sinne eines „Return of Investment“, also einer Wirtschaftlichkeitsrechnung. Während Arbeitgeber die „Wertschätzung“ seit Neuestem in ihre „Firmenleitbilder“ vor allem mit ausgefeilten, PR-trächtigen Sätzen einbringen und meinen, damit sei es getan, sieht die Arbeitnehmerseite die Wertschätzung vor allem in Ausbezahlung irgendwelcher Werte im Sinne von finaziellen Zuwendungen, sei es in Gehalt, Prämien oder der Nutzung von Firmenvergünstigungen.
„Ich schätze Ihren Wert“ heisst jedoch „Sie sind mir wertvoll“. Und auf alles, was wertvoll ist, gebe ich acht. Ich achte den Menschen als Individuum, welches mir nicht nur als Arbeitskraft einen Wert einbringt, sondern mein Leben bereichert. Und die Bereicherung ist nicht in der monetären Gewinnmaximierung zu suchen, sondern ist viel differenzierter zu sehen.
Auf der Arbeitnehmerseite kann es aber auch nicht angehen, nur über Gehalts- und ähnliche Erhöhungen zu sprechen, sondern auch darüber, ob ich das Gefühl habe, als Mensch geachtet zu werden. Und zwar nicht, weil es im Firmenleitbild steht, sondern, weil es im Miteinander auch in der vorhandenen Firmenhierarchie zwischen den Menschen selbstverständlich ist.
Es wäre in diesem Zusammenhang interessant, von der Leserschaft dieses Blogs mal zu erfahren, wie die Wertschätzung gesehen wird, was erwartet und was gegeben wird. Lust darauf, sich zu beteiligen? Dann bitte diesen Artikel kommentieren, den Link weitergeben und andere einladen. Mich interessiert dieses Thema brennend.