Heute haben wir, wenn es nach dem „Global Footprint Network“ geht, einen ganz besonderen Tag:
Den „Global Overshoot Day“, oder eben den „Globalen Erschöpfungstag“. Kein Grund zu feiern, oder sich zu freuen.
„Global Footprint Network“, ein globaler Zusammenschluss nationaler Umweltschutzgruppen, ermittelt den Tag auf Grund der verbrauchten und bis zum Jahresende nachwachsenden Ressourcen bzw. des Kohlendioxids, welches bis Jahresende von der Natur absorbiert werden kann.
Über die Rechnung kann man im Einzelnen bestimmt trefflich diskutieren, und man kann alles „schönrechnen“ oder auch „schlechtrechnen“, deshalb möchte ich hier auch nicht festlegen, ob der „Global Overshoot Day“ heute, morgen oder in zwei Wochen erreicht wird. Nachdenkenswert ist es auf jeden Fall, denn es ist unbestritten, dass wir mehr Ressourcen verbrauchen als die Natur in der gleichen Zeit zur Verfügung stellen kann. Und dies zu einer Zeit, in der Länder wie China, Indien und Brasilien gerade erst das „Boot“ besteigen.
Auch wenn Länder wie das niedrig besiedelte Kanada und auch Simbabwe zum Beispiel noch „im Plus“ liegen, leben wir ab heute „auf Pump“. Wir machen quasi Schulden bei der Natur, die wir nie zurückzahlen können. Um das ausgestossene Kohlendioxid abzubauen wären 9 Millionen globale Hektar Nutzungsfläche notwendig. Insgesamt haben wir aber nur 12 Millionen globale Hektar zur Verfügung. In diesen Nutzungsflächen sind zum Beispiel auch Fischgründe beinhaltet, die nicht zum CO2 Abbau gerechnet werden können.
Egal, wie fundiert die Rechnung des „Global Footprint Network“ ist; sie sollte uns zumindest zum Nachdenken einladen. Und nicht nur auf der Ebene des „kleinen Mannes“, sondern auch in den Etagen der Wirtschaftsunternehmen, die mehr denn je die Erde sich „untertan“ machen.
Der „Global Overshoot Day“ zeigt, dass wir die Kuh, die wir melken, nicht ausreichend pflegen. Wir dürfen uns nicht wundern, wenn sie „leergemolken“ ist.
Die Erde wird nicht untergehen, wir Menschen werden Probleme bekommen.