Heute ist, beziehungsweise war der Internationale Frauentag. Als Blogger muss man ja da was dazu schreiben. Bloss was? Eine Lobeshymne auf die Frauen? Ein Hoch auf das, was alles erreicht wurde? Eine Auflistung, was alles noch zu tun ist?
Schön, das könnte ich jetzt alles machen. Ist auch relativ einfach. Kopieren, einfügen, Worte umstellen und schon ist der Artikel fertig. Werde ich nicht, auch wenn ich vielleicht hier mit meinen Gedanken, die nicht so schön strukturiert und sortiert kommen, wie sie vielleicht sollten, manchmal anecken werde. Ich versuche es trotzdem.
Erst einmal finde ich es gut, dass es den internationalen Frauentag gibt. Heute morgen hatten alle ein Glückwunschmail in ihrer Mailbox. Vom Geschäftsführer. Lag daran, dass es zwar den Verteiler „Standort_Alle“ gibt, aber nicht den Verteiler „Standort_Alle_Frauen“. Das lassen wir lieber, denn das könnte ja schon wieder diskriminierend sein. Also haben wir uns alle, ob Männlein…, nee… Entschuldigung: Ob Frau oder Mann, über ein „Herzlichen Glückwunsch zum Frauentag“ gefreut.
Die zweite Freude kam gleich danach, als nämlich ein grosser Korb mit Süssigkeiten in unserer Produktionshalle auftauchte. „Nur für die Frauen“ wurde ermahnend gesagt. Und dann mussten wir warten, da ja in der Produktionshalle nicht unbedingt gegessen werden sollte. Nach der Pause waren alle Frauen versorgt, viele wollten keine Süssigkeiten, wegen Figur und so, und somit kamen wir Mannsbilder auch in den Genuss der Leckereien.
Aber ehrlich, ich finde es schon richtig, dass auch wir Männer zum Frauentag beglückwünscht werden. Ich denke, es geht auch uns besser, seit die Frauen gleichberechtigt (ok immer noch mit Abstrichen) sind.
Viele Firmen werden von Frauen geleitet, und das oftmals besser als früher von ihren männlichen Vorgängern. Also haben auch wir Männer was davon.
Was ich total interessant finde: Auch wenn Männer und Frauen das Gleiche machen, sie machen es irgendwie unterschiedlich. Immer noch. Und dabei meine ich es nicht wertend. Nicht besser und nicht schlechter. Einfach anders. Andere Herangehensweise, andere Durchführung. Oft das gleiche Ergebnis, aber ein wenig andere Wege. Spannend. Und entspannend. Wir müssen es einander nicht gleich tun. Wir haben alle unsere Eigenheiten, unsere Charakteren, ja auch in bestimmten Dingen unsere Bestimmung. Auch wenn wir wollten, wir Männer, Kinder kriegen ist irgendwie nicht drin. Und bei Frauen fällt mir gerade leider nur das Stehpinkeln ein (da seht ihr Frauen mal, wie wenig wir Männer noch eigenes „Standing“ haben), und das mag ich eh nicht.
Für Deutschland denke ich, dass wir doch schon auf einem guten Stand der Gleichberechtigung sind. Ok, es wird weiterhin solche Honks geben, die nicht in den Bus steigen, weil auf einmal eine Busfahrerin fährt. Sind meistens die gleichen, die behaupten, Frauen könnten nicht Fussball spielen. Was ich aber ganz wichtig finde, liebe Frauen: Wenn eine Frau sich in ihrem Leben wohl fühlt, egal was sie macht, wenn sie es aus eigener Überzeugung macht, lasst sie so leben, wie sie will. Wenn eine Frau ihre Aufgabe in der Familie sieht, dann ist sie genau so viel wert wie eine Frau, die eine Abteilung leitet. Wichtig ist ihr eigener Antrieb und ihre eigene Überzeugung.
Und da muss ich sagen: Es ist heute, glaube ich, leichter für eine Frau, ihren Weg zu gehen als für einen Mann. Wenn ein Mann sich entscheidet, den Haushalt zu schmeissen und dann vielleicht auch noch kein Interesse an Fussball hat…. Absoluter Super GAU