Alles, was auf Schienen fährt, ist für mich seit meiner Kindheit interessant, ja oft auch faszinierend. Natürlich sind am Anfang die großen Lokomotiven und die schnellen Züge „die Renner“ gewesen. Aber im Laufe der Jahre begann ich, neben den kleinen Nebenbahnen, ob mit „normaler Spurweite“ (1435 mm) oder „Schmalspur“ auch die Straßenbahnen irgendwie in mein Herz zu schließen. Unabhängig von den Diskussionen über Unpünktlichkeit, Unbequemlichkeit etc., sind für mich diese „schienengebundenen Fahrzeuge“ es immer wert, meine Kamera zu schnappen und Bilder zu machen.
So auch am 27. Oktober 2019, als der Verein „Stuttgarter Historische Straßenbahnen e.V.“ zum Jubiläum „60 Jahre GT 4“ einlud. Der Gelenktriebwagen 4 der Maschinenfabrik Esslingen wurde von 1959 bis 1965 an die Stuttgarter Straßenbahnen AG geliefert. Extra für Stuttgarts Topografie entwickelt, kauften jedoch auch die Verkehrsbetriebe in Neunkirchen, Freiburg im Breisgau und Reutlingen diese Fahrzeuge, sodass am Ende bis 1968 insgesamt 380 Exemplare ausgeliefert wurden. Die SSB hatten alleine 350 Fahrzeuge bis Dezember 2007 im Einsatz. Dann endete in Stuttgart auch offiziell der Straßenbahnbetrieb.
Der Verein „Stuttgarter Historische Straßenbahnen e.V.“ kümmert sich heute um die Geschichte der Straßenbahnen in Stuttgart und Umgebung, restauriert Schienenfahrzeuge und Onmibusse und führt Nostalgiefahrten auf der Linie 23 und 26 durch. Extra dafür liegt in Stuttgart ein „Dreischienengleis“, da die neue Stadtbahn auf normaler Spur fährt, während die Strassenbahnen auf der „Meterspur“ unterwegs waren – und dank der SHB noch sind.