Monatsbild September

September. Ein viel zu trockener Sommer geht über in den Herbst. Kommt Regen? Und wenn ja, auch so, dass die geschundene, vertrocknete Erde sie auch aufsaugen kann, oder führt es wieder zu Überschwemmungen, zu weiteren Schäden, vielleicht sogar zu Katastrophen?

Dies ist nur einer der Gedanken, die mir in den Sinn kommen. So vieles passiert und trotzdem gehen wir dem Alltag nach. Was sollen wir auch anderes machen? Maximal unser eigenes Verhalten überdenken und gegebenenfalls korrigieren.

Längst vergangenen Alltag zeigt auch die Glasschleife in Münchshofen, aus der das Monatsbild stammt.

Die historische Glasschleife

1890 wurde die Glasschleife von Gustav Zuber, Besitzer der Glasschleife von Loisnitz in dem ehemaligen Hammerwerk Münchshofen errichtet.

Es wurde ein Neubau eines Schleif- und Polierwerkes und eines Poliermeistergebäudes mit Stallung, Schleiferwohnung, Stadl und Sandhütte, Wasch- und Backhaus, Schweineställe, Gärtchen und Hof erstellt.
Zwei Jahre später wurde der Betrieb um zwei Radstuben und eine „Gypshütte“ erweitert.

1897 ist als Besitzer die Spiegel-AG in Neustadt an der Waldnaab eingetragen, dieser folgt 1911 die Firma Schrenck, ebenfalls Neustadt an der Waldnaab, 1928 die Familie Siegl von Schönau-Jägerleithen und 1934 Franz und Karl Ring von der Frankenschleife.

Die Glasschleife zu Münchshofen bezog das hier verarbeitet Gussglas von Böhmen. Das Ziehglas wurde mit Fuhrwerken auf die Schleif gebracht. Es befanden sich im Unter- und Obergeschoss 80 Schleifblöcke.

Gegen Ende der Betriebszeit waren hier nur mehr der Besitzer Siegl mit seinen fünf Söhnen beschäftigt, 1939 waren hier drei Personen und nach dem Zweiten Weltkrieg noch sechs Personen tätig.

1953 wurde der Produktionsbetrieb eingestellt und ein E-Werk errichtet. Das ehemalige Glasschleif- und -polierwerk ist das Einzige am ursprünglichen Ort vollständig erhaltenes Glaspolierwerk der Oberpfalz; es kann im Rahmen musealer Führungen besichtigt werden.