Vor vielen Jahrzehnten, oder ist es schon Jahrhunderte her, wurde der Film revolutioniert. Zu den Bildern, die damals erst rannten, bevor sie liefen, wurde der Ton zugefügt. Dies bedeutete für die vielen Klavierspieler in den Lichtspieltheatern zwar das Aus, der Film gewann aber an Qualität. Endlich konnte man hören, was sich die Liebenden zu sagen hatten, was die letzten Worte des zu Tode verurteilten Verbrechers waren.
Heute können wir uns Filme ohne Ton nicht mehr vorstellen; nicht nur das gesprochene, geflüsterte, geschrieene Wort, Nein auch das Knattern von Motorrädern und Maschinengewehren, das Kreischen von Reifen, Motoren und Frauen gehört dazu.
Ich habe schon einige Male in den letzten Jahren einfach mal den Ton abgeschaltet und einen Film, auch wenn ich ihn noch nicht kannte, ohne Ton angesehen.
Irgendwelche Filme wie „Stirb langsam 17“, oder „Der Aufstand der Sushirollen“ sind absolut ohne Ton zu verstehen. Also im Sinne von kapieren, meine ich.
Da braucht es auch keine guten Mimen als Schauspieler, nur möglichst viel Material und Soldaten.
Filme wie „Frida“ oder „Moulin Rouge“ sind da viel schwieriger zu verstehen, aber da faszinieren Bilder und Lichtführung. Meiner Meinung kommen diese Dinge nochmals ganz anders an, als wenn man sich auf die Dialoge konzentriert.
Am Besten gefallen mir die alten Schwarz/Weiss Krimis. Die Handlung ist auch ohne Ton zu erfassen und der Film bleibt spannend. Da waren echte Regisseure und Kameraleute im Einsatz.
Vielleicht eine verrückte Marotte von mir, Filme ohne Ton anzusehen. Aber vielleicht lohnt es sich, es einfach mal auszuprobieren.